Vor der Wahl hatte der stets konfliktwillige Van Staa erklärt, er wolle nur das Feld räumen, wenn die ÖVP unter 40 Prozent fällt (minus zehn Prozentpunkte). Das hätte er gerade noch geschafft, der stärker werdende Druck ließ den gebürtigen Oberösterreicher aber letztlich freiwillig aus dem Amt weichen.
Kritiker
Hauptanteil an seiner Niederlage hatte sein schärfster Kritiker aus den eigenen Reihen, Fritz Dinkhauser, der mit seiner Liste einen Überraschungserfolg feierte und der ÖVP die absolute Mehrheit kostete. Van Staa ist diese Konstellation nicht gänzlich unbekannt. 1994 war der VP-Politiker in Innsbruck mit einer eigenen Liste gegen den VP-Bürgermeister Romuald Niescher angetreten und wurde Stadtchef. Als Schwiegersohn des legendären Landeshauptmann Eduard Wallnöfer war der bisherige Landeschef freilich politisch stark vorgeprägt. Verheiratet ist er mit Wallnöfer-Tochter Luise seit 1974, das Paar hat zwei Kinder.
Bei seiner ersten Landtagswahl im Jahr 2003 hatte Van Staa ein Ergebnis unter den Erwartungen erreicht. Zwar gelang es ihm, die 1999 verlorene absolute Mandatsmehrheit der Volkspartei im Landtag zurückzuerobern. Die VP blieb mit 49 Prozent der Stimmen aber deutlich unter den Hoffnungen der eigenen Parteifunktionäre.
Ausschluss
Van Staa war der achte Tiroler Landeshauptmann seit 1945 und der 81. in der 660-jährigen Geschichte des Amtes. Er wurde am 10. Juni 1942 in Linz geboren. Nach der Matura wechselte er 1960 nach Innsbruck, wo er Rechtswissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Volkskunde und Soziologie studierte. Der promovierte "Doppel-Doktor" sowie Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wurde 1974 am Institut für Alpenländische Land- und Forstwirtschaft Assistent, wo er 1980 zum Assistenzprofessor ernannt wurde.