Harare/New York - Der simbabwische Oppositionsführer
Morgan Tsvangirai ist auf seiner Flucht in die niederländische
Botschaft von Soldaten verfolgt worden. Der senegalesische Präsident
Abdoulaye Wade erklärte am Montagabend in einer Stellungnahme, er
habe gehofft, seinen simbabwischen Kollegen Robert Mugabe und
Tsvangirai zu einer gemeinsamen Regierung bewegen zu können. Dieses
Vorhaben sei jedoch praktisch tot, "seit ich erfahren habe, dass
Soldaten hinter Morgan Tsvangirai her waren".
Wade erklärte, der Oppositionsführer habe nur in die Botschaft
flüchten können, weil er wenige Minuten zuvor gewarnt worden sei.
"Heute ist er ein Flüchtling in der niederländischen Botschaft und es
gibt keine Garantie, dass Soldaten diese Botschaft nicht angreifen
werden, um ihn zu bekommen." Der stellvertretende
Informationsminister in Simbabwe, Bright Matonga, wollte sich nicht
zu Wades Anschuldigungen äußern.
Polizeichef Augustin Chihuri sagte auf einer Pressekonferenz, die
Polizei suche nicht nach Tsvangirai. Der Politiker werde nicht
bedroht und sollte aufhören, diesen Eindruck zu verbreiten, erklärte
Chihuri. Tsvangirai hatte wegen der gewaltsamen Übergriffe auf die
Opposition am Sonntag seinen Rückzug von der Stichwahl
bekanntgegeben. (APA/AP)