Irland 50 Prozent über EU-Schnitt
Luxemburg erreichte gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in Kaufkraftstandards (KKS) - eine Art Kunstwährung, die die Unterschiede zwischen den nationalen Preisniveaus ausgleicht -, fast das Dreifache des EU-Schnitts. Allerdings ist dieser Wert laut Eurostat durch die vielen Tagespendler, die in dem kleinen Land zwar arbeiten, aber dort nicht wohnen, verzerrt. Irland, das vor 10 Tagen in einem Referendum gegen den neuen EU-Vertrag von Lissabon gestimmt hat, liegt immerhin knapp 50 Prozent über dem EU-Schnitt.
Österreicher und Niederländer waren im Vergleich dazu um 28 bzw. 31 Prozent reicher als der EU-Durchschnitt. Unter den großen EU-Staaten überflügelte Großbritannien (116 Einheiten), Deutschland (113) und Frankreich (111); Italien (101) lag - hinter Spanien (107) - nur noch knapp über dem EU-Durchschnitt.
Neue Mitglieder holen auf
Die 2004 beigetretenen EU-Länder liegen weiterhin um 10 bis 30 Prozent unter dem EU-Mittelwert, haben aber deutlich aufgeholt. Schlusslichter sind die beiden jüngsten EU-Mitglieder Bulgarien und Rumänien, die um rund 60 Prozent hinter dem EU-Schnitt zurückliegen und damit ärmer sind, als etwa die beiden EU-Beitrittskandidaten Kroatien und Türkei.