San Fernando/Philippinen - Vier Tage nach dem Fährunglück auf den Philippinen konnten keine weiteren Überlebenden aus dem Meer geborgen werden. Taucher und Rettungsflugzeuge machten zahlreiche Leichen aus, von denen viele noch Rettungswesten trugen. Von der mit gut 860 Menschen an Bord gesunkenen Fähre "Princess of the Stars" wurden am Donnerstag noch etwa 680 Opfer vermisst.

124 Leichen von Passagieren wurden geborgen, einige trieben bis zu 100 Kilometer vom Wrack entfernt im Wasser.Die mit mehr als 800 Menschen besetzte Fähre war am Samstag im Taifun "Fengshen" gesunken.

Suspendiert

Die Küstenwache hat indessen am Mittwoch ihren Stationschef im Hafen von Manila vom Dienst suspendiert. Erwin Balagas hatte die Fähream Freitag trotz Taifunwarnung fahren lassen. "Niemand hat gesagt, dass er haftbar gemacht werden kann, aber er wurde bis zum Ergebnis der Untersuchung suspendiert", sagte ein Sprecher.

Die Küstenwache räumte am Mittwoch ein, dass es kaum noch Hoffnung gibt. "Es bestehe eine kleine Chance, Überlebende zu finden", sagte Sprecher Rogelio Villanueva. Die Wahrscheinlichkeit sinke jedoch, je mehr Zeit vergehe. Nur 56 Menschen überlebten das Unglück.

Überschwemmungen und Erdrutsche

Taifun Fengshen hat auf den Philippinen Ende vergangener Woche wahrscheinlich mehr als 1500 Menschenleben gefordert. In verschiedenen Landesteilen kamen bei Überschwemmungen und Erdrutschen 498 Menschen ums Leben. 263 wurden am Donnerstag noch vermisst. Fengshen verursachte vor allem in der Provinz Iloilo die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Damit könnte der Taifun auf den Philippinen mehr als 1.300 Menschen das Leben gekostet habe. 329 wurden nach offiziellen Angaben bei Überschwemmungen und Erdrutschen getötet, mehr als 200 weitere gelten als vermisst. (APA/AP/dpa)