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Teenies und Wissenschafter arbeiten zusammen – und sollen so das Fundament für mehr Forscherkarrieren schaffen.

Foto: APA/Pfarrhofer
Spritzig, witzig und spannend sollen die jungen Leute das doch eher als spröde und öde verschriene wissenschaftliche Arbeiten empfinden. Dass es dabei nicht ganz ungefährlich zugehen kann, zeigte sich am Montag bei der Preisverleihung der vor einem Jahr ins Leben gerufenen Initiative zur Begeisterung der Jugend für Forschung namens "Sparkling Science", wo wahrhaftig die Funken sprühten. Ehrengast und Quantenphysiker Anton Zeilinger führte nämlich gemeinsam mit "Forschungsassistent" und Wissenschaftsminister Johannes Hahn in drei Experimenten vor, "wie einfach Dinge sein können, die eine große Bedeutung haben" und welch "unerwartete Anwendungen" bei simplen Experimenten herauskommen könnten. Und flugs wurde ein Kameramann von einem durch einen Kolben gezündeten Geschoss getroffen, das ein thermodynamisches Prinzip, das auch in Motoren angewandt wird, demonstrieren sollte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften standen allerdings jene 31 Schulprojekte, die mit Prämien von bis zu 5000 Euro ausgezeichnet wurden. Ein cooler Videoclip und Sitzklötze aus Karton mit Aufschriften wie "Forschen ist bombä" und "Wissenschaft ist Klasse" bewiesen denn auch die Anpassungsfähigkeit der Wissenschaft an den Jargon der Jugend. Denn um den "Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Schülern und Forschern" gehe es laut Hahn, der hofft, dass durch die auf zehn Jahre angelegte Initiative "die eine oder andere Wissenschaftskarriere herausschaut". Wie hungrig die Jugend nach praxisnahen Forschungsprojekten ist, die in einer gleichberechtigten Zusammenarbeit von Schülern, Lehrern und Wissenschaftern durchgeführt werden, zeigt sich am regen Zuspruch: 200 Anträge wurden eingereicht, aus denen 67 Projekte ausgewählt wurden. Insgesamt 7,5 Millionen Euro, davon sechs vom Wissenschaftsministerium, werden für die Arbeiten von 7100 Schülern zwischen sechs und 18 Jahren sowie rund 400 Forschern vergeben, zusätzlich dürfen zwei Schulen Jugendliche auf ein Schiff in die Arktis schicken, um zum Thema Klimawandel – Schwerpunkt von "Sparkling Science" – forschen. Gefördert wurden vor allem fächer- und teilweise schulstufenübergreifende Projekte aus allen erdenklichen Bereichen: von der Robotik über Mikrobiologie, von Migrationsforschung zu Lernpsychologie, von der Entwicklung eines Mars-Raumanzuges bis zu biochemischen Experimenten à la CSI. Wie bei ähnlichen Programmen, etwa dem Wettbewerb "Jugend Innovativ" vom Austria Wirtschaftsservice und der Initiative "Forschung macht Schule" des Infrastrukturministeriums, gilt es, dem drohenden Techniker- und Akademikermangel entgegenzuwirken und den Kindern dabei nicht den Spaß zu verderben – wie ihn sich auch Zeilinger bewahrt hat. (Karin Krichmayr/D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 25.6. 2008)