Prag - Das tschechische Verteidigungsministerium will ab 2. Juli mit dem in Wien-Simmering ansässigen Rüstungsbetrieb Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge (SSF) über einen neuen Vertrag zur Lieferung von Radpanzern an die tschechische Armee verhandeln. Das teilte das Ministerium mit.

Außerdem hat das Ministerium bestätigt, dass am Dienstag "unabhängige" Tests von zwei Panzerwagen des Typs "Pandur II" im Militär-eigenen Servicezentrum im nordmährischen Sternberk begonnen hätten, deren Ergebnisse entscheidend für den in Aussicht gestellten neuen Auftrag sein sollen. Sollten die Tests gut ausfallen, will das Ministerium für das tschechische Heer 107 Steyr-Radpanzer anschaffen. Die Tests würden parallel zu den Vertragsverhandlungen laufen, hieß es.

Storno wegen "Qualitätsmangels"

Ursprünglich hatte Tschechien von SSF 199 Panzer kaufen wollen. Im Dezember 2007 stornierte Prag jedoch den 2006 unterzeichneten Vertrag wegen angeblicher Qualitätsmängel und Verspätungen bei der Lieferung der ersten Fahrzeuge.

Die neue beabsichtige Transaktion mit nur 107 Fahrzeugen sollte für Prag um fast die Hälfte billiger sein. Der Preis pro Fahrzeug soll derselbe bleiben wie er in dem stornierten Vertrag vereinbart gewesen war.

Die tschechische Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova hatte im März erklärt, dass man im Falle einer neuen Vereinbarung die Panzerfahrzeuge in sechs Ausführungen bestellen werde. Neben rund 60 Panzern in der Kampfversion sollen auch Radpanzer in einer Kommandeur-Version, Aufklärungs-Version, Minenwerfer-Version, Pionier-Version und Bergungsversion bestellt werden. (APA)