New York - Der US-Kreditkartenkonzern Mastercard hat sich in einem jahrelangen Kartellstreit mit American Express auf einen Vergleich geeinigt und zahlt dem Konkurrenten bis zu 1,8 Mrd. Dollar (1,154 Mrd. Euro). Im Gegenzug werde die Klage gegen Mastercard fallengelassen, teilten beide Gesellschaften am Mittwoch in New York mit. American Express hatte Mastercard sowie anderen Konkurrenten und Banken vorgeworfen, das Unternehmen auf dem US-Markt in illegaler Weise blockiert zu haben.

Musterprozess

Erst im vergangenen Jahr hatte American Express (Amex) mit dem ebenfalls beschuldigten Branchenführer Visa eine Vergleichssumme von bis zu 2,3 Mrd. Dollar vereinbart. Die Zahlungen sind laut American Express die bisher größten ihrer Art in einem Wettbewerbsstreit in den USA.

Mastercard erwartet durch den Vergleich eine Belastung nach Steuern von rund einer Milliarde Dollar. Die Summe soll über drei Jahre hinweg beglichen werden. Mastercard-Chef Robert Selander sagte, mit dieser Art der Einigung bleibe die Bilanz seines Hauses intakt. Die Kosten und Unsicherheiten eines aufwendigen Gerichtsverfahrens seien nun aus dem Weg geräumt. Amex-Chef Kenneth Chenault sprach von einer "sehr befriedigenden Lösung". Sein Konzern könne so Belastungen durch die Finanzmarktkrise abschwächen.

Im November 2004 hatte American Express Schadenersatzklage in Milliardenhöhe eingereicht. Die mit Visa getroffene Einigung umfasste auch eine Reihe von US-Banken, unter ihnen J.P. Morgan Chase und Capital One. (APA/dpa)