Der Wirtschaftsreformer Jawlinski gründete die Partei 1993 und war seitdem ihr Parteivorsitzender. Im Jahr der Gründung feierte Jabloko auch ihren größten Erfolg. Bei den Parlamentswahlen erhielt die Partei 7,8 Prozent der Stimmen. Doch dann ging es aufgrund der internen Querelen kontinuierlich bergab. Bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr erzielte Jabloko gar nur noch 1,7 Prozent.
Aufgrund dieses Absturzes in die Bedeutungslosigkeit regte sich innerhalb der Partei bereits seit längerem Widerstand gegen den Kurs Jawlinskis. Nachdem er zunächst einer der härtesten Kritiker von Präsident Boris Jelzin und dessen Nachfolger Wladimir Putin war, suchte Jawlinski in letzter Zeit den Dialog mit den Mächtigen. Um den St. Petersburger Jabloko-Chef Maxim Resnik gruppierte sich eine innerparteiliche Opposition, die jegliche Zusammenarbeit mit dem Kreml ablehnte und die Vereinigung mit anderen oppositionellen Kräften forderte. Jawlinski stellte sich jedoch gegen ein Bündnis mit der "Union rechter Kräfte" (SPS) sowie mit der Bewegung "Anderes Russland" des ehemaligen Schachweltmeisters Garri Kasparow und des Nationalbolschewisten Eduard Limonow.
Jawlinskis Wunschkandidat, der 45-Jährige Moskauer Jabloko-Vorsitzende Mitrochin, wurde mit 75 von 125 Stimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mitrochin gilt laut Kommersant als harter Politiker, der zu keinen Kompromissen bereit ist. Mitrochin erklärte nach seiner Wahl, dass er den Kurs Jawlinskis fortsetzen werde. Der studierte Pädagoge saß 1994 bis 2003 für Jabloko in der Staatsduma. Er engagierte sich im Umweltschutz und trat gegen die Einfuhr von Nuklearabfällen auf. In der Moskauer Stadtduma, der er seit 2005 angehört, war Mitrochin einer der schärfsten Gegner von Bürgermeister Juri Luschkow und dessen Bauprojekten.