Um die Sparziele zu erreichen, werden, wie der Standard bereits berichtet hat, Verwaltungsaufgaben ("back office") aus dem Westen in Niedriglohnländer im Osten verlagert; im ersten Schritt nach Polen und Rumänien. Im ersten Halbjahr 2009 wird eine gruppenweite Abwicklungsgesellschaft (in Form einer Société Européenne) gegründet - und zwar für Österreich, Italien, Deutschland, Tschechien, Rumänien und Polen. In diese Gesellschaft bringen die nationalen UniCredit-Töchter ihre jeweiligen Abwicklungstöchter ein. In Österreich ist das Administration Services (AS), eine 100-Prozent-Tochter der Bank Austria mit rund 1500 Mitarbeitern. Laut derzeitigen Plänen könnte die Bank Austria bis Mitte 2010 bis zu 300 Stellen in den Osten verlagern. Aus der Belegschaft kam bereits heftige Kritik.
Mögliche Veränderungen im Vorstand
Bereits Anfang Mai war durchgesickert, dass den UniCredit-Banken ein neuerlicher Personalabbau droht. In der Bank Austria unter Erich Hampels könnte es, hartnäckigen Gerüchten zufolge, auch zu Veränderungen im Vorstand kommen. Der besteht aus acht Mitgliedern, die Rede ist davon, dass man künftig auch mit fünf oder vieren das Auslangen finden könnte. Offiziell wird das (auch unter Hinweis auf aufrechte Vorstandsverträge) dementiert.
Weitere Änderungen soll es beispielsweise auch bei der Steuerung des Retail-Geschäfts Österreich geben, das mit jenem für Deutschland zusammen gelegt werden und, so jedenfalls die Befürchtung in Wien, künftig von Italien aus gelenkt werden könnte.
Pläne werden aufgetaut
Konkrete Pläne dafür gab es bereits, die waren aber wieder auf Eis gelegt worden. Nun sollen sie wieder aufgetaut werden, heißt es. Im Bereich Risiko (Vorstand in der Bank Austria ist der Deutsche Thomas Groß) sind Umstrukturierungen schon im Gange, dem Vernehmen nach soll der Durchgriff von Italien nach Österreich und CEE erleichtert werden.
Auf der Personalseite (rund 800 Leute haben bereits ihre Golden Handshakes bekommen, die dafür vorgesehenen Rückstellungen von mehr als 200 Mio. Euro werden heuer aufgebraucht) hat sich der Kostendruck weiter erhöht, heißt es in der Bank.
Wie es nun wirklich weitergeht, soll nächste Woche verkündet werden - und zwar nach dem Capital Markets Day, heute Donnerstag in Wien stattfindet und anlässlich dessen UniCredit-Chef Alessandro Profumo seine Strategie für die nächsten drei Jahren bekannt geben will. Wie es in der Wiener Bank Austria weitergehen soll, dürften die österreichischen Bankchefs erst in den Tagen danach in Italien erfahren. Wobei ein Plan offenbar wieder ad acta gelegt wurde: Ursprünglich hatte UniCredit nämlich die Idee ventiliert, in Osteuropa (dafür ist ja die Bank Austria unter Hampel im Konzern zuständig) einige Länder zusammenzufassen. Diese so genannte Cluster-Lösung soll inzwischen wieder vom Tisch sein. Hampel war in die entsprechenden Überlegungen angeblich nicht eingebunden.
Radikaler Umbau