Der ORF bedauert den Totalausfall der Satellitenübertragung während des Halbfinales Deutschland - Türkei. "Weit mehr als eine Million österreichischer Fußballfans waren zu Recht empört, auch wenn den ORF keinerlei Schuld trifft, und die Ausfälle ausschließlich im Verantwortungsbereich der UEFA lagen, wie diese heute unmissverständlich festgestellt hat", erklärte ORF-Kommunikationschef Pius Strobl Donnerstagnachmittag in einer Aussendung.

"Sehr ernsthaft" klären

Am Mittwochabend war es weltweit zu Bild- und Tonausfällen bei der Übertragung des Fußballspiels gekommen. Der ORF bezeichnete es als "kaum vorstellbar", dass "alle Systeme und Sicherungen so vollständig zusammenbrechen, und faktisch die ganze Welt plötzlich ohne Bilder der EURO dasteht. Und dennoch ist es genau so passiert", sagte Strobl. Es gelte nun, mit den Verantwortlichen "sehr ernsthaft" über deren Vorkehrungen zu reden und zu klären, ob die eingesetzten Backup-Systeme zur Vermeidung eines Totalausfalls ausreichend waren.

Die UEFA hatte in ihrer Pressekonferenz am Donnerstag die alleinige Verantwortung für die Ausfälle übernommen und festgestellt, dass weder den ORF noch die anderen TV-Anstalten ein Verschulden treffe. Im Internationalen Broadcasting Center (IBC) der UEFA in Wien war es zu minutenlangen Bild- und Tonunterbrechungen bei ORF, ZDF und weltweit allen TV-Anstalten gekommen. Bisher bekannte Ausnahmen: die Schweiz, die das Signal direkt in Basel übernommen hat, und Al Jazeera mit einem eigenen Satelliten-Backup. Vom IBC im Wiener Messegelände aus gehen alle TV-Bilder der EURO, die die UEFA selbst produziert, in die Welt.

Dank an das Schweizer Fernsehen

Der ORF hatte nach den ersten Aussetzern das Schweizer Signal angezapft und die ORF-Geschäftsführung in einer Blitzaktion die Rechtefrage dieser Übernahme geklärt, hieß es in der Mitteilung des öffentlich-rechtlichen Senders weiters. Beim Schweizer Fernsehen bedankte man sich für die Einräumung der Signalübernahme und -ausstrahlung. (APA)