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Aufräumarbeiten im steirischen Ludersdorf nach den schweren Gewittern, die Freitagnacht niedergingen.

APA
Wien - Heftige Unwetter verursachten in der Steiermark und in Tirol zahlreiche überflutete Keller und vermurte Straßen. In Graz-Umgebung versperrte eine abgegangene Mure die B65 - eine der wichtigsten Pendlerverbindungen nach Graz. Der Verkehr wurde auf die A2 Südautobahn umgeleitet. Das Blitzortungssystem Aldis verzeichnete in der Nacht zum Freitag allein in der Steiermark rund 3500 Einschläge.

Im Bezirk Hartberg verletzte sich eine 63-jährige Landwirtin beim Versuch, eine brennende Scheune zu löschen. In Tirol musste die Gondelbahn zur Seegrube, wo sich die VIP-Fanzone befand, aufgrund eines Blitzschlags gesperrt werden. Insgesamt waren in Tirol mehr als 300 Feuerwehrmänner im Einsatz. Bei Längenfeld war die Ötztalstraße wegen Schlamms zeitweise gesperrt. In Unterperfuß musste die Feuerwehr einen Autofahrer bergen, der in einer überfluteten Unterführung steckengeblieben war.

Im Burgenland und in Niederösterreich verursachte das Unwetter für die Landwirtschaft einen Schaden von rund zwei Millionen Euro. Golfballgroße Hagelkörner schädigten laut der Österreichischen Hagelversicherung rund 7000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Zahlreiche Wohnhäuser und Keller wurden überflutet, Hausdächer und Autos durch Hagel beschädigt.

Im Burgenland ließen die länger anhaltenden Regenfälle Bäche über die Ufer treten, die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr fassen. Insgesamt waren im Burgenland und in Niederösterreich 1500 Feuerwehrmänner im Einsatz. (Birgit Entner/DER STANDARD, Printausgabe, 28.6.2008)