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Gazprom-Chef Miller

Foto: AP/Metzel
Moskau - Der weltgrößte Gaskonzern Gazprom aus Russland will in Europa ein umfassendes Netz mit Gas-Tankstellen als Alternative zu den hohen Benzinkosten voranbringen. "Wir schlagen unseren europäischen Partnern ein Projekt über die Schaffung eines dichten Netzes mit Gas-Tankstellen unter Beteiligung von Gazprom vor", sagte Konzernchef Alexej Miller zu Beginn der Hauptversammlung am Freitag in Moskau. Für die nächsten zehn Jahre sei keine bessere Alternative zum Rohöl in Sicht als Gas.

"Versuche, die traditionellen Motortreibstoffe durch biologische zu ersetzen, haben nur zur Gefahr einer globalen Lebensmittelkrise geführt", betonte Miller. Bei der Versammlung des russischen Gasmonopolisten erhöhte Miller die Prognose für den diesjährigen Förderumfang auf 563 Mrd. Kubikmeter. Das sei im Vergleich zu 2007 ein Anstieg von 14,4 Mrd. Kubikmeter, sagte Miller.

Der russische Gasmonopolist hat den ehemaligen Ministerpräsidenten Viktor Subkow am Freitag zum Chef des Verwaltungsrates berufen. Der enge Vertraute des jetzigen Ministerpräsidenten Wladimir Putin folgt damit auf Dmitri Medwedew nach, der Putin im Amt des Präsidenten abgelöst hat. Subkow war zuletzt Erster Stellvertreter Putins in der Regierung.

Preiserhöhung für Ukraine

Der Ukraine und damit auch Westeuropa drohen neue Lieferunterbrechungen bei russischem Erdgas. Gazprom kündigte dem Nachbarland eine weitere saftige Preiserhöhung an. Der Preis für 1.000 Kubikmeter dürfte sich 2009 auf mehr als 400 Dollar (254 Euro) verdoppeln, sagte Miller. Grund seien gestiegene Kosten für Gasimporte aus Zentralasien.

Westeuropa bezieht ein Viertel seines Gasbedarfs von Gazprom. Der größte Teil wird über die Ukraine geliefert. Frühere Preisstreitigkeiten zwischen Russland und der Ukraine hatten die Lieferungen massiv beeinträchtigt. (APA)