Regierungssprecherin Marion Zinke verwies auf Anfrage lediglich auf die mehrfach geäußerte Bemerkung von Ringstorff, wonach er nicht länger als Konrad Adenauer (CDU) im Regierungsamt bleiben werde. Dieser war von 1949 bis 1963, also 14 Jahre, lang Bundeskanzler der Bundesrepublik. Ringstoff wurde 1998 erstmalig zum Ministerpräsidenten gewählt und ist damit seit zehn Jahren im Amt. Bei der nächsten regulären Landtagswahl 2011 wäre er je nach Wahltermin 71 oder 72 Jahre alt. Bereits zu Beginn seiner dritten Amtsperiode als Ministerpräsident hatte es im Herbst 2006 Gerüchte über einen vorzeitigen Ausstieg Ringstorffs zur Halbzeit der Wahlperiode gegeben.
Deutschland
Gerüchte um Rücktritt von Ministerpräsident Ringstorff
Mecklenburg-Vorpommerns Regierung vor Generationswechsel - Sellering als Nachfolger genannt
Schwerin - Im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
gibt es neue Anhaltspunkte für einen vorzeitigen Wechsel an der
Regierungsspitze. Nach einem Bericht der "Ostsee-Zeitung" vom Freitag
will der SPD-Politiker Harald Ringstorff zu seinem 69. Geburtstag am
25. September offiziell seinen Rücktritt bekanntgeben. Bereits am 3.
November soll dem Bericht zufolge der jetzige Sozialminister und
SPD-Landesvorsitzende Erwin Sellering ein neues, umfassend
umgebildetes Kabinett berufen. Die Schweriner Staatskanzlei lehnte es
am Freitag ab, zu dem Bericht Stellung zu nehmen.
Auch ein Sprecher des SPD-Landesverbands betonte, die Partei werde
Gerüchte nicht kommentieren werde. Es sei nichts dran an der
Geschichte, fügte er hinzu. Kritik von der Basis an Ringstorff hatte
es erst jüngst wegen des schlechten Abschneidens der SPD bei der
Landratswahl auf Deutschlands größter Insel Rügen gegeben, die
Amtsinhaberin Kerstin Kassner von der Linkspartei gleich im ersten
Wahlgang mit 68,3 Prozent gleich gewann. Seit zwei Jahren regiert
Ringstorff Mecklenburg-Vorpommern mit einer Großen Koalition aus CDU
und SPD. Zuvor war Ringstorff Regierungschef der ersten rot-roten
Koalition aus SPD und PDS in Deutschland. (APA/AP)