Blutarmut von Patienten mit längerer Lebenserwartung soll mit Bluttransfusionen ausgeglichen werden
Redaktion
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London - Das könnte einen ziemlichen Umsturz in der Behandlung von Krebskranken bedeuten, die zusätzlich auch noch an einer Blutarmut (Anämie) leiden: Die europäische Arzneimittel-Zulassungsbehörde EMEA hat Donnerstagabend eine Empfehlung herausgegeben, wonach in Zukunft bei Tumorpatienten eine Anämie am besten mit Bluttransfusionen und nicht durch die Gabe des Blutwachstumshormons EPO ausgeglichen werden sollte. Die Produktinformationen sollten eine Warnung enthalten.
Aufregung in Fachkreisen
Die Entscheidung des zuständigen Fachgremiums der EMEA (CHMP) erfolgte nach der Analyse von wissenschaftlichen Studien, die in den vergangenen Monaten für gehörige Aufregung in Fachkreisen gesorgt hatten: Belegt worden war dabei, dass Tumorkranke unter einer EPO-Therapie - es handelt sich dabei um das Wachstumshormon für rote Blutkörperchen Erythropoietin - eine kürzere Überlebensdauer, ein schnelleres Tumorwachstum und mehr Thrombosen aufweisen.
Fazit
Bei Krebskranken mit einer voraussichtlich längeren Überlebenszeit sollte EPO bei einer Anämie nicht mehr verwendet werden. Es sollten aber von Fall zu Fall Nutzen und Risiken abgeschätzt werden. Keine Einschränkungen gibt es für die Anwendung von Erythropoietin bei Kranken mit chronischem Nierenversagen, das in der Folge eine Anämie hervorruft. (APA)
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