Teheran - Die Revolutionsgarden im Iran haben für den Fall eines Angriffs auf ihr Land mit massiven Einschränkungen beim Öltransport durch den Golf gedroht. Der Iran werde bei einem Angriff auf jeden Fall den Persischen Golf und die Straße von Hormus unter seine Kontrolle bringen, sagte der Oberbefehlshaber der Revolutionsgarden, Mohammad Ali Jafari, in der Zeitung "Jam-e Jam" vom Samstag. "Bei einer Konfrontation mit Feinden von außerhalb der Region wird sich der Konflikt auf jeden Fall auch auf das Ölthema ausweiten." Die Straße von Hormus ist eine Meerenge im Golf, durch die zwei Fünftel des weltweit gehandelten Öls verschifft werden.

Der Golf und die Straße von Hormus liegen vor der Küste des Iran. Bereits die Furcht vor einer Eskalation des Atomstreits mit dem Iran, dem viertgrößten Ölproduzenten der Welt, haben die Rohölpreise mit auf die Rekordhöhe von nunmehr fast 143 Dollar je Fass getrieben.

Rohölmärkte in Unruhe versetzt

Bisher hatte der Iran nicht eindeutig signalisiert, ob er Öl als Waffe in einer Konfrontation einsetzen würde. Doch entsprechende Drohungen haben die ohnehin schon turbulenten Rohölmärkte noch mehr in Unruhe versetzt, weil die Ölversorgung großer Opec-Staaten am Golf in Gefahr gesehen wurde. Eine mögliche Sperrung der Straße von Hormus gilt als eine der schärfsten Waffen des Iran im Atomkonflikt mit dem Westen.

Die Kontrollen der Öltransporte durch den Golf hätten zur Folge, dass der Ölpreis sehr stark ansteige, sagte Jafari weiter. Er warnte Irans Nachbarstaaten davor, ihre Territorien für einen Angriff zur Verfügung zu stellen. Kuwait und Irak haben bereits erklärt, sie würden einen Angriff von ihrem Gebiet aus nicht zulassen. Die USA betreiben Militärstützpunkte in anderen Golfstaaten und in Afghanistan. Von Kuwait aus waren US-Truppen in den Irak einmarschiert, wo sie derzeit noch stationiert sind.

Die Revolutionären Garden sind eine Elite-Einheit, die neben der regulären Armee besteht. Zu ihnen gehören Land-, Luft- und Seestreitkräfte. (APA/Reuters)