Noch am Mittwoch hatten die Behörden der zweitgrößten tschechischen Stadt Anträge von rechten Gruppierungen wie der "Nationalen Partei" und der "Nationalen Wiederauferstehung" zu Gegenveranstaltungen abgelehnt. Zu den Unterstützern der Parade gehörten unter anderem die tschechische Ministerin für Menschenrechte und Minderheiten, Dzamila Stehlikova, und die Tennislegende Martina Navratilova. Bereits seit 2006 können tschechische Homosexuelle ihre Beziehung amtlich eintragen lassen.
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Gay-Paraden in Tschechien und Bulgarien von Rechtsradikalen gestört
Zwischenfälle in Brünn und Sofia - Mindestens zwanzig Verletzte - "Regenbogenparade" mit Tränengas angegriffen
Prag/Sofia - Rechtsradikale haben am Samstag Teilnehmer der ersten größeren Homosexuellen-Parade in Tschechiens Geschichte attackiert. Die Nachrichtenagentur CTK berichtete von mindestens zwanzig Verletzten, nachdem die rund 500 Teilnehmer der angemeldeten "Regenbogenparade" in Brünn mit Tränengas angegriffen worden seien. Schon vor Beginn der Parade wurden drei Personen festgenommen, als Extremisten Feuerwerkskörper auf die sich versammelnden Schwulen und Lesben warfen.
Auch in Bulgarien kam es zu Zwischenfällen: Die Polizei nahm dort während der ersten Homosexuellen-Parade am Samstag 60 Skinheads fest. Sie hätten versucht, die Veranstaltung in der Hauptstadt Sofia zu stören, teilte das Innenministerium mit. Ein großes Polizeiaufgebot bei der "Brücke der Verliebten" am Kulturpalast trennte mehrere Dutzend Parade-Teilnehmer von ihren Gegnern aus nationalistischen Gruppen. Die Sicherheitskräfte verhinderten, dass sich die Kritiker dem Umzug durch die Innenstadt anschließen. Als Protest warfen die Gegner der Veranstaltung Knallkörper. (APA/dpa)