Innsbruck - Inhaltliche und personelle Erneuerungen hat der frühere Tiroler ÖGB-Vorsitzende, Gerhard Schneider, am Sonntag erneut für die Tiroler SPÖ gefordert. SP-Vorsitzender, LHStv. Gschwentner müsse dafür den Weg frei machen. Schneider hatte 2002 gegen Gschwentner um die Parteiführung kandidiert und war mit 32,7 Prozent unterlegen.

Wer nach "so einem Wahldesaster" nicht erkenne, dass es dringend inhaltliche und personelle Erneuerungen in der SPÖ-Tirol brauche, lasse jegliche Führungsqualitäten vermissen und habe jeglichen Anspruch auf Führung verloren, argumentierte Schneider. Die Fakten, warum diese Wahlen verloren gegangen sind, lägen auf der Hand. Die Verantwortung dafür wolle die SPÖ-Führung jedoch nicht übernehmen. Scheinbar gehe es nur um ihre eigenen Posten und Pöstchen, keineswegs jedoch mehr um die Bewegung.

"Die Wahlverlierer in Person der SPÖ-Führung verweigern sich jeder Analyse und Diskussion, bestätigen sich selbst und wählen sich selbst bzw. schanzen sich gegenseitig die weniger gewordenen Posten und Pöstchen zu. Es tut mir leid, dies öffentlich zu sagen, aber sie sich haben jeder Form der internen Auseinandersetzung strikt verweigert. Die Partei braucht endlich eine offene Aussprache. Die Mitglieder müssen endlich auch einmal gehört werden und nicht immer nur als Stimm- und Wahlvieh für die Oberen herhalten. Das mindeste, was gemacht werden könnte, wäre ein Parteitag. Davor verweigert sich die SPÖ-Führung, weil sie allzu gut einschätzen kann, dass dies mit Sicherheit kein inszenierter Wahlparteitag mehr werden kann wie der letzte Parteitag. Ich orte bei der SPÖ aber auch Defizite wie mangelnde Analysefähigkeit und -bereitschaft, mangelnde Erfolgsstrategien sowie mangelnde Programmatik und sozialdemokratische Grundsatzwerte", erklärte Schneider. (APA)