Madrid - Der spanische Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero (Sozialisten/PSOE) hat in einem Zeitungsinterview weitere Verhandlungen mit der baskischen Untergrundorganisation ETA ausgeschlossen. Zapatero sagte der Zeitung "El Pais" vom Sonntag, die bisherigen Gespräche hätten keine Ergebnisse erzielt. "Der Dialog hat sich als nutzlos erwiesen, wenn wir sehen, was die ETA getan hat", wurde Zapatero zitiert. "Es wird keinen Dialog geben."
Im März 2006 hatte die ETA eine dauerhafte Waffenruhe ausgerufen. In Verhandlungen mit der Regierung konnte die Gruppe allerdings keine Konzessionen erreichen. Neun Monate später tötete sie bei einem Bombenanschlag auf ein Parkhaus des Madrider Flughafens zwei Menschen. Seitdem gehen die spanischen Behörden wieder härter gegen die ETA vor und haben Dutzende Mitglieder festgenommen. Zwei ETA-nahe Parteien wurden verboten. Seit Ende der 60er Jahre sind rund 825 Menschen dem blutigen Kampf der Untergrundorganisation für ein autonomes Baskenland in Nordspanien und Südwestfrankreich zum Opfer gefallen.
Referendum
Pläne für ein Referendum zur Zukunft der Region billigte das baskische Regionalparlament am Freitag mit knapper Mehrheit, was die Regierung Zapateros allerdings als verfassungswidrig ablehnt und daher vermutlich vor dem Verfassungsgericht Klage einreichen wird. Das Referendum ist von den baskischen Behörden für den 25. Oktober geplant. (APA/AP)