Washington - Eine neue von der US-Armee veröffentlichte Chronik des Irak-Konflikts lastet dem Befehlshaber der Invasion in den Golfstaat von 2003 eine folgenreiche Umstrukturierung des Militärkommandos in Bagdad an. General Tommy R. Franks habe den Schritt gegen den Widerspruch des stellvertretenden Generalstabschefs angeordnet, zitiert die "New York Times" aus der am Montag erscheinenden Studie. Die Folge sei ein unterbesetztes US-Hauptquartier in Bagdad mit einem unerfahrenen Drei-Sterne-General an der Spitze gewesen."Der Schritt kam plötzlich und für die meisten hochrangigen Kommandanten im Irak unerwartet", heißt es dem Bericht zufolge in der knapp 700 Seiten starken Arbeit. Diese konzentriert sich auf die 18 Monate nach dem von US-Präsident George W. Bush verkündeten Ende der wesentlichen Kampfhandlungen im Mai 2003. Die neue Zentrale der US-Streitkräfte in Bagdad sei nicht für die Aufgaben gerüstet gewesen, die auf sie zugekommen seien. Ein wesentliches Problem habe darin bestanden, dass vor der Invasion keine detaillierten Planungen für die Zeit nach dem Krieg erarbeitet worden seien, heißt es in der Studie weiter. Für die Publikation führten Militärhistoriker rund 200 Interviews. (APA/Reuters)