Johannesburg//Sharm el-Sheikh - Nach der weltweit verurteilten
Präsidentenwahl in Simbabwe hat Südafrika dem Nachbarland die Bildung
einer Übergangsregierung vorgeschlagen. Darüber sollten die ZANU-PF
des langjährigen Machthabers Robert Mugabe und die oppositionelle
Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) verhandeln, erklärte
Außenministerin Nkosazana Dlamini nach Angaben ihres Ministeriums am
Montag. Simbabwe sei tief gespalten.
Simbabwes Opposition fordert zusätzlichen AU-Gesandten
Die simbabwesische
Opposition hat die Afrikanische Union (AU) indessen aufgefordert, einen
ständigen Gesandten zu ernennen, der sich neben dem südafrikanischen
Präsidenten Thabo Mbeki um Vermittlung zwischen den Konfliktparteien
in Simbabwe bemühen soll. "Wir sind nicht zufrieden mit Präsident
Mbekis Rolle, aber die Staaten der Südafrikanischen
Entwicklungsgemeinschaft (SADC) betrachten ihn immer noch als
Vermittler", sagte ein Sprecher der simbabwesischen Bewegung für
Demokratischen Wandel (MDC) am Montag dem südafrikanischen
Radiosender SAFM. Die von Morgan Tsvangirai angeführte Opposition sei
bereit, einen Kompromiss mit Präsident Robert Mugabe zu finden. Dafür
müsse der SADC-Vermittler von einem AU-Gesandten unterstützt werden.
"Historischer Augenblick"
Der am Montag im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh beginnende
Gipfel der afrikanischen Staats- und Regierungschefs sei ein
"historischer Augenblick", sagte MDC-Sprecher George Sibotshiwe. Der
AU-Gipfel müsse die Stichwahl vom Freitag als "Betrug" verurteilen.
Die Afrikanische Union hat es bisher vermieden, Mugabe zu
verurteilen. Sie unterstützt stattdessen die Bemühungen Mbekis,
dessen "stille Diplomatie" vom Westen kritisiert wird. Mugabe hatte
sich am Sonntag trotz internationaler Kritik an der Stichwahl erneut
vereidigen lassen. Sein Kontrahent Tsvangirai hatte wegen der
anhaltenden Gewalt gegen seine Anhänger auf eine Teilnahme an der
Stichwahl verzichtet. (APA)