La Paz - Boliviens sozialistischer Präsident Evo Morales
hat im Machtkampf mit der rechtsgerichteten Opposition eine weitere
Niederlage erlitten. Bei der am Sonntag abgehaltenen Gouverneurswahl
im südöstlichen Departamento Chuquisaca siegte die oppositionelle
indianische Kandidatin Savina Cuellar. Vorläufigen, nicht amtlichen
Ergebnissen zufolge kam sie auf 55,5 Prozent, ihr Kontrahent Walter
Valda von der Präsidentenpartei "Bewegung zum Sozialismus" (MAS) auf
40,5 Prozent.
Mehrheit für Opoosition
Damit sieht sich Morales der Opposition der Gouverneure von sieben
der insgesamt neun Departamentos gegenüber. Nur die Gouverneure der
Departamentos Oruro und Potosi stehen noch uneingeschränkt zu ihm.
Cuellar wechselte im Jahr 2007 zur Opposition. Sie fordert von der
Zentralregierung, die größte Stadt von Chuquisaca, Sucre, statt La
Paz zur Hauptstadt Boliviens zu machen, wie sie es bereits nach der
Unabhängigkeit von Spanien 1825 gewesen war.
Autonomie
Vor zwei Wochen hatte es bei einem Volksentscheid im erdgasreichen
Departamento Tarija eine Mehrheit für eine weitgehende Autonomie von
der Zentralregierung gegeben. In früheren Referenden hatten bereits
die Departamentos Santa Cruz, Pando und Beni ihre Verwaltungs- und
Finanzautonomie erklärt. Der Gouverneur des Departamentos Cochabamba
solidarisierte sich mit ihnen, und auch der Gouverneur des
Departamentos La Paz hegt Sympathien für die Autonomiebewegung. (APA)