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Grafik: APA
Wien - Weniger Ferien für LehrerInnen - das bringt der Modellversuch "Neue Mittelschule" zumindest an einigen Schulen. An der Praxishauptschule der Pädagogischen Hochschule Kärnten werden etwa die Hälfte der für den Modellversuch eingesetzten rund 20 Lehrer in den ersten beiden und in den letzten beiden Ferienwochen Vorbereitungen für den Modellversuch treffen, sagte Direktorin Elisabeth Herzele der APA.

Zehn Regionen und 167 Klassen an 66 Schulen umfassen die im kommenden Schuljahr startenden Modellversuche zur "Neuen Mittelschule". Diese sind aber sowohl von den Schwerpunkten als auch von der Größe her unterschiedlich, wie die einzelnen Modellpläne zeigen, die Unterrichtsminister Claudia Schmied in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung vorgelegt hat. Zum Teil besteht eine "Region" nur aus einer oder zwei Schulen.

Unterschiedliche Schwerpunkte

"Klagenfurt I" setzt zum Beispiel auf ganztägige Schulformen und hält laut Modellplan die "durchgehende Trennung von Lern-Vormittag zu Freizeit-Nachmittag mit wie bisher maximal Turn- bzw. Werkunterricht aus pädagogischer Sicht für nicht mehr vertretbar".

In der Modellregion Voitsberg wiederum ist umgekehrt nur an einem Viertel der Standorte Nachmittagsbetreuung vorgesehen, in Murau an keinem einzigen. An den Vorarlberger Schulen werden an zwei Drittel der Standorte Mittags- und Nachmittagsbetreuung angeboten, Überlegungen in Richtung Ganztagsschule mit verschränkter Unterrichts- bzw. Freizeit werden nicht angestellt. Im burgenländischen Modellplan wird das Thema Ganztagsschule/Nachmittagsbetreuung gar nicht angeschnitten.

Sprachen

Gemeinsam ist allen Standorten, dass ein Einsatz sowohl von AHS- als auch von HauptschullehrerInnen vorgesehen ist. Besonderes Augenmerk wird auch auf Sprachen gelegt: So wird im Vorarlberger Modellplan das Angebot einer zusätzlichen Fremdsprache an den Hauptschul-Standorten als "zentraler Bestandteil" bezeichnet, im Burgenland stehen vor allem in Oberpullendorf die Volksgruppensprachen Kroatisch und Ungarisch im Mittelpunkt.

Wechsel zwischen Haupt- und Gymnasiumslehrplan

Für die Berechtigungen nach der achten Schulstufe sehen die Modellpläne detaillierte Regeln vor. Grundsätzlich können die SchülerInnen je nach Leistungsvermögen entweder den Abschluss einer AHS-Unterstufe oder einen Hauptschulabschluss erwerben. In den meisten Modellregionen werden die Schüler zunächst nach dem Lehrplan des Gymnasiums unterrichtet. Falls in Deutsch, Mathe oder Englisch eine negative Note droht, haben die Eltern das Recht, eine Beurteilung nach dem Lehrplan der Hauptschule zu verlangen. Eine Rückkehr in den Gymnasiums-Lehrplan ist möglich. (APA)