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Nintendos Videospiele-Mastermind, Shigeru Miyamoto

Foto: Tina Fineberg / AP
Auf kaum eine andere Person im Videospielebereich ist die Zuschreibung "Legende" wohl so zutreffend wie auf Shigeru Miyamoto. Mit Spielen wie Donkey Kong, Super Mario Bros. und "Die Legende von Zelda" schuf er einige der absoluten Klassiker der Branche - und gestaltete diese so nachhaltig mit. Wii Dass er über die Jahrzehnte kein bisschen an kreativer Energie verloren hat, beweist er immer wieder aufs Neue. Sein neuester Streich: Wii Fit, die Mischung aus körperlicher Ertüchtigung und Videospiel, die derzeit die Absätze der Nintendo Wii weiter nach oben treibt - und die Konkurrenz von Sony und Microsoft zumindest bei den Verkaufszahlen ganz schön alt aussehen lässt. Interview In einem Interview mit dem US-Magazin Wired stand Miyamoto nun ausführlich Rede und Antwort über seinen Zugang zur Spielentwicklung, die Veränderungen in der Branche, die die Wii ausgelöst hat, aber auch über den Einfluss seiner eigenen Hobbys auf neue Produkte. Neu So sieht Miyamoto in der Wii Fit nicht einfach nur ein Spiel mit einer ungewöhnlichen Art der Steuerung. Für ihn ist es nichts weniger als eine gänzlich neue Form der interaktiven Unterhaltung, ein Kommunikationstool für Familien. Durchgängig Denn die Wii Fit werde wie bislang kein anderes Videospiel von der ganzen Familie benutzt, wie die eigenen Marktuntersuchung zeigen würden. Zwar würden demnach 60 Prozent aller Wii Fit von Männern rund um die 30 gekauft, benutzt werden sie in der Regel dann aber von allen Familienmitgliedern. Abbild Ein Umstand, der sich auch in seinem persönlichen Umfeld widerspiegele. So habe sich seine Frau über all die Jahre praktisch nie für Videospiele interessiert, dies habe sich erst mit dem Nintendo DS und Spielen wie "Brain Training" geändert. Und mit Wii Fit würde sie nun gemeinsam regelmäßig mit den Kindern trainieren. Gerade der Faktor des gegenseitigen Ansporns sei hier ein entscheidender. Ideen Ein wichtiger Teil der Inspiration für künftige Nintendo-Produkte komme immer aus seinen eigenen Hobbys, plaudert Miyamoto aus. So sei es auch bei der Wii Fit gewesen: Mit zunehmenden Alter habe er zu Schwimmen begonnen, um Rückenproblemen entgegen zu wirken, mit 50 trat dann auch die Gewichtskontrolle zunehmend in den Vordergrund. Seine Familie habe ihm dann eine Tabelle für Notizen gekauft, mit der Wii Fit setze er dies nun konkret fort - aber eben im Wohnzimmer statt im Badezimmer. Steuerung Der zentrale Hardwarebestandteil der Wii Fit, das Balance Board, sei ursprünglich ausschließlich für das Fitness-Spiel selbst gedacht gewesen. Erst gegen Ende der Entwicklung habe man bemerkt, dass sich das Gerät wohl auch bestens für so manch anderes Spiel einsetzen lässt - entsprechend sind mittlerweile auch einige Titel in Entwicklung, die das Balance Board einsetzen wollen. Bei all den Trends zu neuen Formen der Steuerung, sieht Miyamoto aber bei weitem noch nicht das Ende des klassischen Controllers nahen. Für manche Spiele sei dieser weiterhin die beste Form der Eingabe, so Nintendos Videospiele-Mastermind. Komplex Allerdings seinen Spiele in den letzten Jahren immer komplexer geworden, und damit auch deren Steuerung. Etwas, das gerade Spiele-Neulinge leicht abschrecken könne, also habe man sich zurück gelehnt und überlegt, wie man neue, einfacher zugängliche, Eingabegeräte entwickeln könnte. Der Controller der Nintendo Wii ist eines der Ergebnisse davon, der Umstand, dass auch andere Hersteller immer stärker mit anderen Eingabeformen experimentieren eine schöne Bestätigung für die eingeschlagene Richtung. (red)