Herbstlohnrunde
Ohne den jüngsten EU-Schwenk der SPÖ explizit zu erwähnen, forderte Molterer bei dem Wirtschafts-Event in der Wiener Börse "ein klares Ja zu Europa". Außerdem beklagte der VP-Chef, dass die Reformbereitschaft in Österreich "schon einmal größer war". "Sorgen" bereiten Molterer die angesichts der hohen Inflation zu erwartenden hohen Gehaltsforderungen bei der Herbstlohnrunde. Er forderte daher, die Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg als "zweite Säule" der Einkommenspolitik zu verankern. Außerdem lobte der Vizekanzler die positiven Auswirkungen der Europa-Integration
Für die kommenden Budgetverhandlungen kündigte Molterer eine "konsequente Antischuldenpolitik" an und warnte vor einer zusätzlichen Belastung des Budgets durch steigenden Zinsen für die Staatsschulden. Als Schwerpunkte der Steuerreform nannte der Finanzminister einmal mehr die Entlastung von Familien und "Leistungsträgern", sowie die Vereinfachung des Steuersystems. Außerdem drängte Molterer auf einen aus Privatisierungserlösen gespeisten Pflegefonds.
Das lehnte Kanzler Gusenbauer allerdings umgehend ab. "Privatisierung aus budgetären Gründen ist der falsche Weg", sagte Gusenbauer. Entscheidend sei die Frage der "Nützlichkeit" einer Privatisierung. Wenn man schon über eine Pflegefonds spreche, dann sollte der aus den Dividenden der Staatsunternehmen gespeist werden, schlug der Kanzler vor.
Entlastung des Mittelstandes