Bild nicht mehr verfügbar.

Sowohl kleine wie auch große Pauschale werden um 15 Prozent erhöht. Der Haken dabei: Wer weniger als 1.132 Euro brutto im Monat verdient, hat nichts davon, da er ohnehin keine Pendlerpauschale erhält. Für alle anderen gilt laut ARBÖ: Je mehr man verdient, desto mehr hat man davon.

Foto: AP/Roland
Wien – Die als Kompensation für die stark gestiegenen Treibstoffkosten gedachte Erhöhung der Pendlerpauschalen und des Kilometergelds tritt heute, Dienstag, in Kraft. Das Kilometergeld wird von 37,6 auf 42 Cent erhöht, die Pendlerpauschalen werden um jeweils 15 Prozent angehoben. Die Neuerungen sind befristet und gelten bis Ende 2009.

Gleichzeitig werden im Bruttolohn-Bereich bis 1350 Euro die Arbeitnehmerbeiträge zur Arbeitslosenversicherung entweder komplett gestrichen oder um ein bis zwei Drittel gesenkt. Nach Angaben des Finanzministeriums werden dadurch im Niedriglohnbereich rund eine Million Arbeitnehmer entlastet, die dadurch durchschnittlich um 300 Euro pro Jahr mehr Geld zur Verfügung haben. Die höchstmögliche Nettolohnerhöhung durch die Beitragsbefreiung liege mit 462 Euro pro Jahr bei einem Monatslohn von 1100 Euro brutto.

Gemeinsam mit der für die Veranlagung 2008 erstmals wirksamen Erhöhung der Negativsteuer für Pendler mit niedrigem Einkommen (von 110 auf 240 Euro), bringe dies einem Arbeitnehmer mit einem Monatseinkommen von 1100 Euro brutto und Anspruch auf das kleine Pendlerpauschale (bei 20 Kilometer Entfernung vom Arbeitsort) nun netto um 533 Euro mehr.

Zu niedrig

Der Autofahrerclub ARBÖ kritisiert, dass die Erhöhung des Kilometergeldes zu niedrig sei, um die tatsächlichen Kostensteigerungen abzufangen. Dazu wären 45 Cent nötig. Wer zu wenig verdiene, um Lohnsteuer zu zahlen, falle auch um die Entlastung durch höhere Pendlerpauschalen um.

Veränderungen gibt es auch bei der Normverbrauchsabgabe (NoVA), die sich ab Juli am klimaschädlichen CO2-Ausstoß orientiert. Liegt dieser unter 120 Gramm, entfallen 300 Euro NoVA, liegt er höher als 180 Gramm, fallen 25 Euro je Gramm zusätzlich an. In Wien wird der Kauf neuer Erdgasfahrzeuge bis Ende Mai mit 1000 Euro gefördert. Durch die NoVA-Änderung erspart man sich weitere 500 Euro. (APA, kol, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.7.2008)