Humbert steht wie 16 weitere amtierende und ehemalige EADS-Manager im Verdacht, Aktien mit Insiderwissen verkauft zu haben. Dabei geht es um die mögliche Kenntnis von nicht veröffentlichten Finanzprognosen und die Lieferverzögerungen beim Super-Airbus A380.
Der 58 Jahre alte Humbert hat laut einem Bericht der französischen Finanzmarktaufsicht AMF im November 2005 160.000 EADS-Aktien verkauft, was ihm rund 1,65 Mio. Euro einbrachte. Er hatte die Führung von Airbus im Juni 2005 übernommen, nachdem er dort fünf Jahre lang Nummer zwei gewesen war. Im Juli 2006, wenige Wochen nach Bekanntgabe der Probleme beim Großraumflugzeug A380, musste er seinen Chefposten wieder räumen. In Frankreich können Verdächtige maximal 48 Stunden in Polizeigewahrsam gehalten werden. Danach muss ein Richter entscheiden, ob gegen sie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.
Weitere Festnahmen
Die Pariser Ermittler hatten in den vergangenen Wochen zunächst zwei französische Ex-EADS-Manager zur Befragung in Polizeigewahrsam genommen. Dabei handelte es sich um den ehemalige Airbus- und EADS-Ko-Chef Noel Forgeard und den früheren Strategie- und Marketingvorstand Jean-Paul Gut. Gegen Forgeard und Gut wurden darauf Ermittlungsverfahren eingeleitet; gegen Kautionen von einer Million beziehungsweise 400.000 Euro kamen beide wieder auf freien Fuß.