Online-Handel
Tschechien: Witzbold bot angebliches Hüftbein von Klaus in Internet
Staatschef hatte sich Anfang Juni einer Hüftoperation unterzogen - Klinik schloss eventuellen Missbrauch kategorisch aus
Ein unbekannter Witzbold hat in Tschechien
Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil er in einer Internetauktion das
angebliche Hüftbein des Staatspräsidenten Vaclav Klaus angeboten hat,
das dem Staatschef Anfang Juni entfernt und durch ein künstliches
ersetzt worden war. Das Prager Krankenhaus "Bulovka", wo sich Klaus
dem Eingriff unterzogen hatte, schloss jedoch kategorisch aus, dass
jemand den Hüftbein entwendet habe, berichtete die tschechische
On-Line-Zeitung "iDnes".
Versteigerung
Das Angebot tauchte Montag in der Früh auf einem
Versteigerungsportal auf, doch ließ es der Betreiber bereits vor
Mittag löschen. "Unmittelbar nachdem die Mitarbeiter des
Kundendienstes vom Angebot erfahren hatten, wurde die Auktion
beendet", bestätigte der Marketing-Leiter des Portals, Ivo Benda.
Außerdem sei das Konto des Anbieters auf dem Portal blockiert worden,
damit dieser keine Geschäfte mehr betreiben könne.
Präsentation
Die Regeln des Portals, wo täglich rund 30.000 Angebote
präsentiert werden, verbieten strikt jegliche Geschäfte mit
Körperteilen von Menschen und Tieren. Gleichzeitig mit der
umstrittenen Auktion erhielten mehrere Medien per E-Mail das Angebot,
ein bezahltes Interview mit dem Anbieter machen zu können. "Ich bin
im Stande, ein exklusives Gespräch mit dem Anbieter zu sichern und zu
garantieren. Dieses Interview werde ich jenem Blatt vermitteln, dass
die höchste Summe anbieten wird", hieß es in dem E-Mail.
Kein Kommentar
Die Präsidentenkanzlei wollte zur Angelegenheit nicht Stellung
nehmen. Präsidentensprecher Radim Ochvat zeigte sich entsetzt und
sagte, er werde die diesbezüglichen Anfragen an den Präsidenten
lieber überhaupt nicht weiterleiten. Klaus erholt sich zur Zeit von
der Hüftoperation in einem Rehabilitierungszentrum in Prag. (APA)