Erstmals seit drei Jahren liefen die Geschäfte angesichts der Rekordstände bei Öl und Rohstoffen sowie der Euro-Stärke schlechter
Redaktion
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Berlin – Die Industriekonjunktur in der Euro-Zone stockt: Die Geschäfte liefen erstmals seit drei Jahren wegen der Rekordstände bei Öl- und Rohstoffpreisen sowie der Stärke des Euro schlechter. Zu diesem Ergebnis kamen die internationale Marktforschungsagentur Markit in einer Umfrage unter rund 3000 Unternehmen.
So sank der RBS/Markit-Einkaufsmanagerindex für Juni um 1,4 Zähler auf 49,2 Punkte. Der Index fällt damit unter die Schwelle, ab der Wachstum signalisiert wird. Auftragseingang, Produktion und Beschäftigung gingen zurück. Die Bestellungen schrumpften so stark wie seit Juni 2003 nicht mehr. Spanien und Italien traf es besonders hart. Folglich produzierten die Firmen weniger und die Anstellungen gingen erstmals seit Februar 2006 zurück.
Deutschland erwies sich als Zugpferd: Die Betriebe produzierten mehr als im Vormonat und stellten neue Mitarbeiter ein.
Der Chefvolkswirt der RBS (Royal Bank of Scotland), Jacques Cailloux, sieht auch für Frankreich schwarz: Das Land bewege sich in die gleiche Richtung wie Spanien und Italien.
Das bringe die Europäische Zentralbank in ein Dilemma: Höhere Zinsen träfen die schwächeren Volkswirtschaften am stärksten und vergrößerten so die Unterschiede innerhalb der Euro-Zone. Dazu kommt, dass die Inflation wie berichtet mit vier Prozent den höchsten Wert seit Einführung des Euro hat. Außerdem bleibe der Kostendruck bei den Unternehmen bestehen, da sich Öl, Energie und Metalle laufend verteuert hätten. (Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.7.2008)
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