Berlin - Der Aufschwung in Deutschland bleibt aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) trotz der höheren Inflation weiterhin intakt. Für dieses Jahr zeichne sich ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,7 Prozent ab, teilten die Berliner Forscher am Dienstag mit. Sie hoben damit wie bereits signalisiert ihre Prognose vom Jahresbeginn an, die zwei Prozent ergeben hatte. Für 2009 sei noch ein Wachstum von 1,2 Prozent zu erwarten.

Dieser Rückgang sei aber durch das außergewöhnlich starke Plus im ersten Quartal 2008 überzeichnet. Der Aufschwung setze sich fort, wenn auch auf moderaterem Niveau. Das Wachstum 2007 hatte 2,5 Prozent erreicht.

Verhaltener Konsum

Die hohe Inflation zögere die lange fällige Erholung des privaten Konsums in Deutschland aber nochmals hinaus, erläuterte das DIW. Erst im nächsten Jahr sei eine etwas stärkere Belebung zu erwarten, die auch zu Impulsen für die gesamte Wirtschaft führen könne. Bei der Arbeitslosenzahl sei im Jahresschnitt 2008 ein Rückgang um 300.000 realistisch. Im nächsten Jahr dürfte der Abbau der Erwerbslosigkeit aber zum Stillstand kommen. Treiber der Konjunktur seien vorerst weiter Ausrüstungsinvestitionen bei Firmen. Insgesamt dürften die Importe deutlich wachsen und 2009 die Exporte übersteigen.

Die vielfach erwartete Dämpfung durch die Wachstumsschwäche in den USA sei ausgeblieben, teilte das DIW mit. Es zeige sich eine stärkere Entkoppelung der Wachstumszentren in der Weltwirtschaft, die nicht mehr von den USA abhänge. Globale Treiber seien nun China und Indien. (APA/dpa)