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Daxbacher redet Klartext: "Der Gegner sagt mir im Augen­blick gar nichts"

Foto: Reuters/Neubauer
Wien - Ein international fast unbeschriebenes Los hat Austria Wien am Dienstag für die erste Runde des Fußball-UEFA-Cups in Nyon gezogen. Die Violetten treffen am 17. Juli auswärts und am 31. Juli daheim auf den FC Tobol Kostanai aus Kasachstan. "Der Gegner sagt mir im Augenblick gar nichts", gestand auch Austrias Neo-Trainer Karl Daxbacher unmittelbar nach der Auslosung.

Paschinger Bekanntschaft

Der Zellhofer-Nachfolger wusste vorerst nur, dass auf ihn und seine Truppe ein langer Flug wartet. "Das ist eine der weitesten Reisen, die möglich waren", meinte der Feldherr, der es als kleinen Vorteil sieht, die zweite Partie vor eigenem Publikum zu bestreiten. Da könne man gegen die Nordkasachen eventuell noch Etwas reparieren. Erste Aufgabe wird es nun sein, den FC Tobol zu beobachten. Die einzige Möglichkeit dazu besteht am 12. Juli, wenn der aktuelle Tabellenführer der Liga auswärts gegen Kairat Almaty antritt.

Austria, quasi Stammgast der UEFA-Cup-Gruppenphase, war wie Red Bull Salzburg vor der Auslosung in der Zentral- und Osteuropa als einer von zwölf Vereinen gesetzt gewesen. FC Tobol, wie der Gegner seit 1995 heißt (vorher ab Gründung 1967 Automobilist, Energetik, Kustanajets und Chimnik), hat bisher je zweimal am Intertoto-Cup und am UEFA-Cup teilgenommen und dabei auch schon mit Österreichs Fußball Kontakt gehabt. Im UI-Cup 2003 kam in der dritten Runde gegen SV Pasching mit 0:1 und 0:3 das Aus.

Vier Legionäre im Kader

Der FC Tobol ist seit der Gründung der kasachischen Fußball-Liga im Jahr 1992 mit von der Partie, hat aber noch nie den Titel gewonnen. 2003, 2005 und 2007 reichte es jeweils nur zum zweiten Endrang, in den vergangenen sechs Saisonen landete der Verein immer unter den ersten Drei. 2007 gewannen die Gelb-Schwarzen, die im Zentral-Stadion (8.323 Plätze) der etwa 250.000 Einwohner zählenden Stadt Kostanai beheimatet sind, den nationalen Cup.

Der 47-jährige Trainer Dmitrij Ogai hat vier Legionäre in seinem aktuellen Kader, es sind dies die Verteidiger Stanimir Dimitrow aus Bulgarien und Walerij Tarasenko aus Weißrusland, die Stürmer Konstantin Sadoroschnij aus Russland und Alexandru Golban aus Moldawien. Dazu kommt der Russe Andrej Charabara, der eine kasachische Staatsbürgerschaft besitzt.

Red Bull Salzburg gegen Banants Jerewan

Vizemeister Red Bull Salzburg bekommt es mit dem armenischen Club Banants Jerewan zu tun, wobei die erste Partie in Österreich stattfindet. Damit scheint zumindest ein gelungener Auftakt im Kampf um den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase des Bewerbs in der Red-Bull-Ära gesichert zu sein. Das Hinspiel findet in Salzburg statt.

Salzburgs Sportdirektor Heinz Hochhauser, der anlässlich der Auslosung in Nyon weilte, gab sich jedenfalls locker. "Wir müssen mit dem Los zufrieden sein. Die Reise hätte auch noch viel weiter gehen können. Natürlich hätten wir gerne zuerst auswärts gespielt. Aber jetzt sind wir im Heimspiel gefordert, wollen uns eine gute Ausgangsposition schaffen."

Keine Fixgröße in Armenien

Banants ist selbst im armenischen Fußball keine fixe Größe. Ein Meistertitel fehlt auf der Ehrentafel des Vereins nach wie vor, als größte Erfolge stehen zwei Cupsiege (1992 und 2007) zu Buche. Der 1992 gegründete Hauptstadtclub konnte sich erst seit seiner Fusionierung mit Spartak Jerewan im Jahr 2003 in den oberen Tabellenregionen etablieren. In der zweiten Hälfte der Neunziger-Jahre nahm der Verein aus finanziellen Gründen nicht in der Liga teil.

Die abgelaufene Ganzjahresmeisterschaft schloss man auf Rang zwei hinter Pjunik Jerewan ab, derzeit rangiert der Club des bulgarischen Trainers Nedeltscho Matuschew nach 12 Runden elf Punkte hinter Leader Ararat nur auf Rang drei. Matuschew coachte vor seinem Engagement in Jerewan Nachwuchsauswahlen seines Heimatlandes.

Sekagya gegen Landsmann

Im Kader Banants' stehen rund ein halbes Dutzend Legionäre aus Bulgarien, der Ukraine, aber auch aus Uganda. Für Salzburgs Innenverteidiger Ibrahim Sekagya könnte es daher ein Wiedersehen mit seinem ugandischen Nationalteam-Kollegen Noah Babadi Kasule geben, der im Mittelfeld von Banants agiert. Ein weiterer relativ prominenter Spieler in den Reihen der Armenier ist der vielfache armenische Internationale und Teamkapitän Romik Katschaturjan (29), um den sich noch Anfang Juni der bulgarische Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer Lewski Sofia bemüht hatte.

Die zweite Runde der Qualifikation wird am 2. August ausgelost und am 14. bzw. 28. August ausgetragen.(APA)