Seit gut einem Jahr ist Bobby McFerrin zurück von seiner rund 18-monatigen Auszeit, und es sieht so aus, als wäre ihm diese Inspiration gewesen. Jedenfalls dürften die für heute und morgen anberaumten Staatsopernabende mit dem 58-jährigen Meistervokalisten dem Jazzfest Wien zu Höhepunkten gereichen - obwohl McFerrin zu den Stammgästen des Großevents gezählt werden darf. Der Grund ist in den zweifellos spannenden Gästen zu suchen: Thomas Quasthoffs Kontakte zum bekanntlich auch in Sachen klassischer "Paper Music" als Dirigent umtriebigen Bobby McFerrin reichen schon einige Jahre zurück, das auch von vielen Jazzfreaks gelobte "Jazz Album - Watch What Happens", anhand dessen der Berliner Bariton 2007 erstmals seine Liebe zu afroamerikanischer Musik dokumentiert hat, dürfte nun den Weg zu seinem gemeinsamen Auftritt im Haus am Ring freigemacht haben. Der andere McFerrin-Partner kommt aus (scheinbar) noch entlegeneren Gefilden: Gert Voss, der Burgtheater-Grande, bisher nicht durch jazzaffine Umtriebe aufgefallen, wird der Staatsoper mit einer improvisierten Adaption von Thomas Bernhards Stück "Elisabeth II." seine Aufwartung machen. (felb, DER STANDARD - Printausgabe, 1. Juli 2008)