Foto: Dwight Trible

Zu den heimischen Jazzfestivals hat sich vergangenes Jahr jenes in Steyr gemengt, und das gleich mit prononcierter Haltung. Hier widmet man sich dezidiert dem heimischen Schaffen und dem Nachwuchs, den man in das viertägige Geschehen mehr als nur einbindet. Im Kulturgasthof "Unta da Lindn" verortet, prägen junge Projekte und lokale Ensembles das vorabendliche Programm im Gastgarten (im Saal, bei Schlechtwetter). Mit dabei etwa die Saxofon-Elf sharp #11 rund um Charly Schmied, das an der Linzer Bruckner-Uni entstandene Trio Triol, das Wiener Bandprojekt Onkel von Saxofonist Christian Gonsior und das Alex Pinter Quartett.

Fruchtbare Fusionen sind gewollt, sei es jene von Trompeter Lorenz Raab mit Triotonic oder die rund um den Niederländer Peter Massink gruppierten Truc de Kezzek, die bläserisch die Schwingungen zwischen Atonalem und Jazzrhythmen ausloten. Die Abendschiene, in der sich die heimischen Renommierten samt internationalen Gästen tummeln, eröffnet heute Paul Zauners Blue Brass mit Dwight Trible, die auch beim Jazzfest Wien gastieren werden. Tags darauf verschönern Weather-Report-Drummer Alex Acuna und der Steyrer Bertl Mütter den Abend. Den Samstag beschließen dann das Andy Middleton Quartet und Klemens Marktl Tenor Five. Bevor es am Tag des Herrn um 14 Uhr "Musik Ende" heißt, swingt noch die Old Stoariegler Dixielandband im Frühschoppen. (wos/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2. 7. 2008)