Diese Grenzregion nennen Astronomen Termination Shock: An ihr werden die Teilchen des Sonnenwindes, die vorher mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs sind, in Form einer Stoßwelle - eben des Termination Shock - auf Unterschallgeschwindigkeit abgebremst, was spektakulärer klingt, als es tatsächlich ist. Die Raumsonden nehmen dabei jedenfalls keinen Schaden.
Während bei Voyager 1 vor Erreichen der Grenzregion Instrumente ausfielen und Daten verlorengingen, konnte Voyager 2 erstmals Daten und Bilder von den Außenrändern des Sonnensystems zur Erde schicken. In der neuen Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins "Nature" (Bd. 454, S. 63) werden gleich in mehreren Fachartikeln die neuen Grenzerkenntnisse aufbereitet.
So zeigte sich, dass unser Sonnensystem asymmetrisch ist. Während nämlich Voyager 1 den Termination Shock erst nach 94 Astronomischen Einheiten (AE, also die Entfernung von der Erde zur Sonne) erreichte, musste Voyager 2 dafür "nur" 84 AE zurücklegen. Der Termination Shock erwies sich beim Durchflug zudem als eine dynamische Grenze. So konnte die Sonde die Marke gleich fünfmal durchqueren, ehe sie den sogenannten Heliosheath (deutsch: etwa Sonnenscheide) erreichte.