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Mehr als sechs Jahre nach ihrer Verschleppung durch linke Farc-Rebellen ist die französisch-kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt wieder frei. Die 46-Jährige wurde zusammen mit drei US-Bürgern und elf weiteren Geiseln von Soldaten mit einem Täuschungsmanöver in der südlichen Dschungel-Provinz Guaviare gerettet, wie die Regierung in Bogota am Mittwoch mitteilte.

Foto: AP/Telesur

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Bei der Aktion sei kein Schuss gefallen. Betancourt dankte weinend der Armee und erklärte, die Entwicklung sei ein Zeichen dafür, dass es in Kolumbien künftig wieder Frieden geben könne.

Auf dem Bild präsentiert General Mario Montoya, der Oberkommandierende der kolumbianischen Armee, die befreiten Geiseln.

Foto: AP /Fernando Vergara

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Die an der Befreiungsaktion beteiligten Soldaten gaben sich als Sympathisanten der Rebellen aus, die die Geiseln zu FARC-Kommandant Alfonso Cano hätten bringen sollten.

Auf der Schulter des befreiten Mitgefangenen José Miguel Arteaga sitzt ein Coati (südamerikanischer Nasenbär/Nasua nasua).

Foto: REUTERS/Leonardo Suarez

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"Wir wurden gezwungen, in Handschellen den Hubschrauber zu besteigen, das war sehr demütigend", berichtete Betancourt. "Dann, plötzlich, haben sie die beiden Rebellen, die mit uns an Bord waren, entwaffnet und der Leiter der Operation schrie: 'Wir sind die kolumbianische Armee und Sie sind frei!'... Der Hubschrauber stürzte fast ab, weil wir angefangen haben zu klatschen und zu schreien und auf und ab zu springen."

Im Bild: Betancourt mit ihrer Mutter Yolanda Polecio

Foto: REUTERS/Leonardo Suarez

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Die Politikerin (hier auf einem sechs Jahre alten Archivbild) hatte sich im Februar 2002 mitten im Wahlkampf um das Präsidentenamt befunden, als sie im Süden des Landes zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Clara Rojas von Mitgliedern der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) verschleppt wurde.

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Zuletzt gab es Ende vergangenen Jahres ein Lebenszeichen von ihr: Auf einem Video war eine abgemagerte und gefesselte Betancourt als gebrochener Mensch zu sehen, der kein Wort sprach. Spätestens da wurde die Mutter zweier Kinder zum Symbol für alle verschollenen Farc-Geiseln im kolumbianischen Dschungel.

Foto: REUTERS

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Verteidigungsminister Juan Manuel Santos (links im Bild) bezeichnete den Militäreinsatz zur Befreiung der Geiseln als beispiellos. "Er wird in die Geschichte eingehen für seine Kühnheit und Effektivität." Der kolumbianische Geheimdienst habe Mitarbeiter in die Rebellenbewegung eingeschleust.

Foto: AP /William Fernando Martinez

Betancourt gemeinsam mit weiteren befreiten Geiseln ...

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.. die von ihren Familien am Militärflughafen in Bogota begrüßt wurden.

Foto: Reuters/Viszaino

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Betancourts Befreiung ist auch ein großer Triumph für Kolumbiens Präsidenten Alvaro Uribe, der gegenüber den Rebellen seit Jahren eine harte Linie vertritt und sie mit milliardenschwerer Militärhilfe der USA zuletzt auch in die Defensive drängen konnte.

Foto: Reuters/John Vizcaino

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Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy (hier mit Betancourts Schwester Astrid und ihren Kindern Melaine and Lorenzo), der sich zuletzt persönlich für Betancourt eingesetzt hatte, sagte, ein sechs Jahre währender Alptraum sei zu Ende.

Foto: APA/EPA

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US-Präsident George W. Bush, der umgehend am Telefon über die gelungene Geiselbefreiung informiert wurde, gratulierte Uribe, ebenso wie die Präsidenten Chiles, Brasiliens und Perus.

Foto: Reuters/ House/Eric Draper/

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Die drei US-Staatsbürger Thomas Howes, Keith Stansell und Marc Gonsalves, die seit dem Absturz ihres Flugzeugs bei einem Drogenbekämpfungseinsatz in der Gewalt der FARC-Guerilla waren, wurden umgehend nach Texas aufgeflogen.

Foto: EPA/US EMbassy

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Anfang Juni hatte Venezuelas Präsident Hugo Chavez den neuen Farc-Anführer Alfonso Cano (Bild) zur Freilassung aller Geiseln aufgefordert. Bewaffnete Guerilla-Bewegungen seien nicht mehr zeitgemäß, sondern gehörten der Geschichte an.

Foto: Reuters/ Eliana Aponte

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Schon Ende 2007 hatte die Farc auf Vermittlung von Chavez mehrere Geiseln freigelassen, die sie zum Teil seit Jahren im Dschungel gefangen gehalten hatte. Das Bild zeigt die Parlamentarierin Gloria Polanco bei ihrer Ankunft am Flughafen Bogota.

Foto: Reuters/Fernando Vergara

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Die Farc ist die älteste noch bestehende linke Rebellengruppe Lateinamerikas und hatte einst 17.000 Mitglieder. Sie finanziert sich nicht nur durch Entführungen und die Eintreibung sogenannter "Revolutionssteuern", sondern auch durch Kokain-Handel.

Foto: EPA/Luis Acosta

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So töteten kolumbianische Soldaten Anfang März bei einem Luftangriff und einer anschließenden Bodenoperation auf ecuadorianischem Staatsgebiet (Bild) Raul Reyes, die Nummer zwei der Gruppe. Zudem desertierte die prominente FARC-Kommandeurin "Karina" und erklärte öffentlich, die Organisation befinde sich in der Auflösung.

Foto: EPA/Jose Jacome

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Fotografisches Detail: Betancourts Hände nach der Befreiung. (red/Reuters)

Foto: REUTERS/Carlos Duran