Tokio - Japan hat angesichts des bevorstehenden
G-8-Gipfels die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Damit wird nach
japanischen Medienberichten vom Freitag ausländischen Aktivisten und
Mitgliedern von Nichtregierungsorganisationen (NGO) die Einreise
erschwert. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben
größten Industriestaaten und Russlands (G-8) beginnt an diesem Montag
in Toyako auf der Insel Hokkaido. Gut 20.000 Polizisten sind im
Einsatz, weitere 20.000 in der Hauptstadt Tokio.
Wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag berichtete, wurde 19
Mitgliedern einer internationalen Bauernorganisation die Einreise
nach Japan verwehrt. Die Südkoreaner wollten an einem NGO-Forum
teilnehmen. Die Mitglieder der in Jakarta ansässigen Organisation La
Via Campesina seien am Vortag am Flughafen danach befragt worden, ob
sie in der Vergangenheit an Demonstrationen teilgenommen hätten.
Aktivitäten in Japan "nicht klar"
Die Einreiseverweigerung sei damit begründet worden, dass ihre
geplanten Aktivitäten in Japan "nicht klar" seien. Viele andere
Mitglieder internationaler NGOs hätten wegen verzögerter
Visa-Formalitäten und stundenlanger Einreiseüberprüfungen ihre Pläne
zur Teilnahme an Veranstaltungen zum G-8-Gipfel auf Japans
nördlichster Hauptinsel Hokkaido ändern müssen, hieß es.
Nach Angaben der Bürgerorganisation G-8 Media Network waren acht
ausländische Journalisten, die auf Einladung der Organisation zum
G-8-Gipfel nach Japan reisten, im Schnitt zwischen fünf und 14
Stunden lang an Flughäfen festgesetzt und verhört worden. Drei freie
Journalisten erhielten nach anderen Angaben eine Einreiseerlaubnis
nur bis drei Tage vor Beginn des G-8-Gipfels. (APA/dpa)