Paris - Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM streicht wegen der hohen Ölpreise ihre Kapazitäten für den Winterflugplan zusammen. Im Vergleich zu den Vorjahren werde der weltgrößte Luftfahrtkonzern "die Erhöhung des Angebots begrenzen", sagte ein Sprecher von Air France am Freitag in Paris. Details würden spätestens im September bekannt gegeben.

Laut Gewerkschaften plant das Unternehmen nur noch eine Ausweitung seiner Verbindungen um 1,1 Prozent, nachdem zunächst ein Plus von über vier Prozent geplant gewesen sei. Das Unternehmen will demnach auch vorzeitig seine gesamte Flotte von Boeing 747-400 ausmustern, die zu viel Kerosin verbrauche. Ursprünglich hätten die Maschinen erst 2012 ersetzt werden sollen.

"Ausgaben verschieben"

Die Sparankündigungen seien von Air-France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta bei einem Treffen mit dem Konzernbetriebsrat bekannt gegeben worden, sagte Francois Cabrera von der französischen Gewerkschaft CFDT. Air France wolle dieses Jahr auch zusätzliche Einsparungen von 100 Mio. Euro erreichen. "Jeder Bereich wurde aufgerufen, Ausgaben zu verschieben", sagte Cabrera.

Der Betrag komme zu den Kostensenkungen von 150 Mio. Euro hinzu, die Spinetta bei der Bilanzpressekonferenz im Mai angekündigt habe. Dem Gewerkschafter zufolge plant das Management auch "eine verstärkte Eindämmung der Anstellung" neuer Mitarbeiter, für Cabrera mehr oder weniger ein Einstellungsstopp.

Air France-KLM sieht in den Einsparungen wegen der hohen Spritpreise inzwischen eine Frage des Überlebens. "Heute besteht unsere Sorge darin, herauszufinden, wie wir in zwei Jahren noch am Leben sein werden", hatte Verkaufsdirektor Christian Boireau diese Woche der Fachzeitschrift "Le Quotidien du Tourisme" gesagt. Air France-KLM hatte im Mai seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr deutlich nach unten gesetzt. Statt 1,4 Mrd. Euro wie im vergangenen Geschäftsjahr erwartet der Konzern jetzt noch ein Plus von einer Milliarde Euro. (APA/AFP)