Biologisches Gleichgewicht in Teilen Chinas außer Kontrolle: "Säuberungsaktionen" sowohl in der See als auch in der Inneren Mongolei
Redaktion
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Peking - China hat 35 Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele mit einem biologischen Kollaps zu kämpfen. Vor der Küste der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao - 550 km südöstlich von Peking - sind über zehntausend Hilskräfte mit der Beseitigung eines Algenteppichs beschäftigt - denn dort sollen unter anderem vom 9. bis 23.
August die olympischen Segelwettbewerbe stattfinden.
Angespült, kein Umweltproblem
Die Algen sollen laut örtlichen Behörden aber nicht auf Umweltverschmutzung, sondern warme
Wassertemperaturen zurückzuführen sein. Zudem gibt man an, sie seien aus anderen Regionen des Gelben Meeres an die
dortige Küste gespült worden sein. Fotos zeigten große Haufen der
Algen, die am Ufer mit Schaufelbaggern ausgehoben oder von Helfern in
Säcke gestopft wurden. Nach Angaben der Behörden handle es sich um
verschiedene Arten der Seegewächse, die derzeit noch ein Gebiet von
fast 50 Quadratkilometern bedeckten. Mehr als 290.000 Tonnen wurden bereits abgeschöpft.
Verunreinigungen
Der Algenwuchs ist nichts Ungewöhnliches in China, die
Küstengewässer haben in der Vergangenheit mehrfach schlimme
Algenplagen erlebt, die häufig durch unbehandelte Abwässer, chemische
Verunreinigungen und hohe Konzentrationen von Düngemitteln begünstigt
werden.
Heuschrecken in der Mongolei
Ein weiteres Problem stellt derzeit auch eine Heuschreckenplage in der Inneren Mongolei dar. Zehntausende Helfer sollen verhindern, dass die Insekten auf ihrer Fress-Route ins nicht weit entfernte Peking schlagen. Die erste Heuschrecken-Generation des Jahres vermehre sich
sprunghaft, erklärte ein örtlicher Behördenmitarbeiter Xinhua. "Der
Schaden, den sie anrichten, ist unübersehbar." In den nicht unweit
der Hauptstadt gelegenen Gebieten seien 1,3 Millionen Hektar
mongolisches Grassland befallen, davon 560.000 Hektar schwer. Die
rapide Ausbreitung der Insekten soll im August ihren Höhepunkt
erreichen - ausgerechnet dann, wenn sich Peking während der Spiele
der Welt präsentieren möchte. Allerdings war die chinesische
Hauptstadt von früheren Heuschrecken-Plagen verschont worden, wie die
Staatsmedien betonten. (APA/dpa)
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