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Auf Abstand zu den Ausstellungsobjekten müssen die Besucher der Wiener Schau nicht gehen - die ermöglicht es nämlich, durch Bewegen und Ausprobieren der Objekte ihre Funktionsweise zu begreifen.

Foto: REUTERS/Alessia Pierdomenico

Wien – Über vierzig Nachbauten von Erfindungen von Leonardo da Vinci sind seit Freitag in den historischen Kellerräumen des Schottenstifts in Wien zu sehen. Die Ausstellung "Leonardo da Vinci – Der geniale Erfinder" hat sich ganz dem erfinderischem Geist des Malers, Bildhauers, Architekten und Musikers da Vinci verschrieben und dreht sich um dessen Maschinen, Fluggeräte und Roboter. Die Objekte sind anhand von Originalskizzen "in Florenz eigens für die Ausstellung" nachgebaut worden und "werden nach dem Ende der Ausstellung in Wien in ein Museum in Rom übersiedelt", so der Kurator Augusto Biagi. Der Veranstalter der Schau ist die italienische Genius SRL.

Für Peter Donhauser, Sammlungsleiter der Naturwissenschaften im Technischen Museum Wien, der Journalisten durch die Präsentation führte, ist die Ausstellung "spannend", da sie einen "Bogen zwischen der Kunst und der Technik" herstellt und man sieht, dass Künstler "durchaus praktisch orientiert" waren.

Als Erfindungen der Neuzeit gefeiert

Dem 1452 geborenen Leonardo wurde als uneheliches Kind ein Studium verwehrt, er durfte weder Arzt, Apotheker, Richter oder Notar werden. Da auch seine Schulbildung sehr schwach war, wendete er sich der Kunst zu. Leonardo da Vinci war jedoch zu seinen Lebzeiten ein begeisterter Erfinder und vollzog zahlreiche, wenn auch nicht unmittelbar für die Malerei nützliche und für die Auffassung der Renaissance verrückte Experimente. Die meisten Entdeckungen von da Vinci wurden erst bis vierhundert Jahre später als Erfindungen der Neuzeit gefeiert.

Vier Elemente

In den Kellerräumen des Schottenstifts wurde die Präsentation der Objekte in die vier Elemente Luft, Erde, Feuer und Wasser gegliedert. Zu entdecken gibt es unter den über vierzig Ausstellungsstücken Fluggeräte wie den ersten Fallschirm in Pyramidenform, einen waffenbestückten Panzerwagen in Originalgröße, den ersten Roboter (noch in Ritterrüstung) oder Maschinen die heute noch in Gebrauch sind wie ein Kilometerzähler. In einem fünften Bereich befinden sich Mechanismen wie Kugellager, die für Geräte oder Maschinen gedacht waren.

"Anfassen ausdrücklich erlaubt"

Das Besondere an der Ausstellung ist, dass für die Besucher das "Anfassen ausdrücklich erlaubt" ist. Die interaktive Schau ermöglicht es, durch Bewegen und Ausprobieren der Objekte ihre Funktionsweise zu begreifen. Neben jedem nachgebauten Ausstellungsstück gibt es ein Bild der Originalskizze sowie genauere Informationen zum Nachlesen. Im Shop zur Schau werden unter anderem Repliken der Objekte im Kleinformat zum Zusammenbauen angeboten. (APA)