Klausen – "Nach dem letzten Jahr mit dem gelben Trikot und dem zweiten Gesamtrang muss es schon aus psychologischen Gründen das Ziel sein zu gewinnen." Sagt Thomas Rohregger, 24-jähriger Tiroler vom Elk-Team, der sich im Vorjahr bei der Österreich-Rundfahrt erst im abschließenden Zeitfahren in Podersdorf dem Belgier Stijn Devolder geschlagen geben musste. Devolder wird heuer für Rohregger kein Problem werden, er ist nicht dabei, aber ein Problem könnte es sein, dass die Rundfahrt bei ihrer 60. Auflage so gut besetzt ist wie nie zuvor.

So startet der zweifache Straßen-Weltmeister und Olympiasieger Paolo Bettini im Regenbogentrikot des amtierenden Champions ins eröffnende Drei-km-Zeitfahren am Sonntag in Klausen, Südtirol. Wichtigmachen könnte sich der belgische Ex-Weltmeister Tom Boonen (2005). Potenzial hat der italienische Ex-Giro-Sieger Paolo Savoldelli. Kandidaten für den Sieg im Prolog in Klausen sind zwei Bahn-Olympiasieger.

Für den Briten Bradley Wiggins sowie den Australier Bradley McGee ist die Rundfahrt Teil der Vorbereitung auf Peking, wo sie ihre Erfolge von Athen 2004 wiederholen wollen. Für den Gesamtsieg kommen sie angesichts der Höhe der Berge wohl nicht infrage. Von Montag bis Mittwoch warten sechs Bergwertungen der höchsten bzw. ersten Kategorie. Die Berge sind Rohreggers Chance. Und die Pläne der Konkurrenz, für die die Rundfahrt zumindest zum Teil Vorbereitung auf höhere Ziele darstellt.

Der Gesamtsieger könnte aber nach Tom Danielson (USA) und Devolder auch zum dritten Mal in Folge aus dem Team von Johan Bruyneel kommen. Nach Ende des Engagements von Discovery Channel leitet der Belgier nun das Team Astana und schickt nicht nur den österreichischen Sprinter René Haselbacher, sondern auch den Slowenen Janez Brajkovic, einen starken Berg- und Zeitfahrer, nach Österreich. (APA, red - DER STANDARD PRINTAUSGABE 5.7. 2008)