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Demonstranten mit dem Bild des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, der zum ersten Mal an einem G8-Gipfel teilnimmt

Foto: Reuters/Issei Kato
Toyako/Sapporo - Begleitet von Protesten Hunderter Globalisierungsgegner sind am Sonntag die ersten Staats- und Regierungschefs zum G-8-Gipfel in Japan eingetroffen. Das Treffen der sieben führenden Industrienationen und Russlands beginnt am Montag am Toya-See auf der Insel Hokkaido. Der Tagungsort ist großräumig abgeriegelt. Über 20.000 Polizisten sollen für Sicherheit sorgen. Zur G-8 gehören die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan und Russland.

"Zeichen gegen die Politik der G-8"

Bereits am Samstag haben 5000 Menschen in Nordjapan gegen den am Montag beginnenden Gipfel der sieben führenden Industriestaaten und Russlands (G-8) demonstriert. Am Rande eines zweistündigen Marsches in Sapporo, der Hauptstadt der Inselprovinz Hokkaido, kam es zu vereinzelten Rangeleien mit der Polizei, wie der japanische Fernsehsender TBS berichtete. Vier Menschen seien festgenommen worden. Die Globalisierungskritiker vom Netzwerk Attac werteten die für japanische Verhältnisse große Demonstration als "deutliches Zeichen gegen die Politik der G-8". Die Veranstalter hatten 10.000 Teilnehmer erwartet.

Die Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten kommen an diesem Montag zu dreitägigen Beratungen in Toyako in Japans nördlichster Inselprovinz zusammen. "Die G-8-Staaten haben es versäumt, ihrer Verantwortung nachzukommen", sagte der Mitorganisator der Proteste, Akiyoshi Ishida. Die Folge sei, dass es unvermindert Diskriminierung, Krieg und Umweltzerstörung gebe. "Die G8-Länder sind die größten Waffenexporteure der Welt und wenn sie sich treffen, arbeiten sie nicht an der Schaffung von Frieden", klagte Yohko Hosoya, eine 59- jährige Hausfrau und Friedensaktivistin.

Ausländische Teilnehmer der lauten und bunten Demonstration in einem Park inmitten einer mehrspurigen Straße kritisierten groteske Auflagen der Behörden. Die Polizei habe in Spalierformation dafür gesorgt, dass nur vier Menschen nebeneinander gehen konnten, damit der Verkehr nicht unterbrochen wurde. "An Ampeln musste angehalten werden, so dass der lange schmale Demozug mehrfach geteilt wurde", berichtete Alexis Passadakis von Attac. (APA/dpa)