Molterer sprach neuerlich von einer "sehr ernsten Situation" und griff den Koalitionspartner frontal an: "Der SPÖ fehlt jede Stabilität." Das beginne schon bei der Doppelspitze mit Kanzler Alfred Gusenbauer und dem designierten Parteivorsitzenden Werner Faymann: "Wenn ich mit Faymann etwas bespreche, muss der Gusenbauer fragen. Wenn ich mit Gusenbauer etwas bespreche, muss der Faymann fragen."
"SPÖ ist gelähmt"
Durch diese Krise bei den Sozialdemokraten sei auch die Arbeit in der Bundesregierung blockiert: "Die SPÖ ist gelähmt und die Arbeit in der Bundesregierung nicht möglich." Er aber wolle arbeiten, müsse man doch gerade jetzt ganze Kraft investieren in die Sicherheit der Arbeitsplätze und die Entlastung der Bürger. "Im jetzigen Zustand" sei das aber "schwierig bis nicht möglich".
Schließlich drängte Molterer einmal mehr darauf, dass die SPÖ von ihrem Kurs, wonach bei wesentlichen Vertragsänderungen im Bereich der EU Volksabstimmungen durchgeführt werden müssen, wieder abrückt. Mit dieser neuen Linie seien die Sozialdemokraten aus der Gemeinsamkeit ausgeschert, die Österreich stark gemacht habe und näherten sich "in rapidem Tempo" der FPÖ an.