Österreich bleibt mit seinem System der Organtransplantationen international in der Spitzengruppe. Doch im Jahr 2007 musste ein Rückgang der Spender um rund zehn Prozent hingenommen werden. Derzeit liegt das Spenderaufkommen bei 24,3 pro Million Einwohner. Wünschenswert - vor allem, um genügend Schwerstkranken und potenziellen Empfängern helfen zu können - wären aber 30 Spender pro Million Einwohner. Das ist eine der Hauptaussagen des neuen Jahresberichts 2007 des Koordinationsbüros für das Transplantationswesen am Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG).

"Absolutes Spitzenfeld"

"Im Jahr 2007 wurden in Österreich 619 Organtransplantationen mit Organen verstorbener Organspender durchgeführt. Weitere 65 Transplantationen konnten mit Organen von Lebendspendern erfolgen", heißt es in dem Report. Die Zahlen würden eventuell gering aussehen, seien aber im internationalen Vergleich im "absoluten Spitzenfeld".

Das Problem ist die Aufbringung von hirntoten Organspendern. "Mit 181 Spendern gab es im Jahr 2007 ein um rund zehn Prozent niedrigeres Organspenderaufkommen als im Jahr davor. Dementsprechend gingen - außer bei der Herztransplantation - auch die Frequenzen der Organtransplantationen zurück. Im Gegensatz dazu gab es bei der Lebendspende eine Steigerung von 59 auf 65 Organe", heißt es in dem Jahresbericht.

1.100 Patienten auf Wartelisten

Die Konsequenz daraus, laut den Autoren des Berichts: "Dazu muss gesagt werden, dass noch immer Menschen auf den Organwartelisten sterben (...). Das müsste nicht so sein (...)." In Österreich könnte die Organspenderquote auf 40 pro Million Einwohner und Jahr angehoben werden. Derzeit befinden sich rund 1.100 Patienten auf den Wartelisten.

Aus der internationalen Statistik geht hervor, dass jene überwiegende Mehrheit der verglichenen europäischen Länder, in denen Schwerstkranken am ehesten durch eine Organtransplantation geholfen werden kann, die sogenannte Widerspruchsregelung haben: Wer nicht bei Lebzeiten seinen Widerspruch zu einer Organentnahme für den Fall des Hirntods deponiert, kann als Spender dienen. Ende 2007 hatten sich in Österreich 14.922 Personen in dieses Register eintragen lassen. (APA)