Rom - Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat gelassen auf die erste Demonstration reagiert, die nach dem Sieg seiner Mitte-Rechts-Allianz bei der Parlamentswahl im April abgehalten wurde. Rund 10.000 Demonstranten haben am Dienstagabend in Rom gegen Berlusconi protestiert. "Italien braucht Fakten, keine Kundgebungen. Ich glaube nicht, dass eine Demonstration der Stimmung eines Landes entspricht. Die Italiener unterstützen die Regierung", sagte Berlusconi nach Angaben italienischer Medien vom Mittwoch.

Protest gegen neues Gesetzt

Die Demonstranten wandten sich vor allem gegen ein neues Gesetz, das die vier ranghöchsten Politiker während ihrer Amtszeit vor Strafverfolgung schützen soll. Es könne nicht sein, dass sich Italien mit den Problemen Berlusconis befassen müsse statt mit den Problemen des Landes, sagte der Oppositionspolitiker Antonio Di Pietro.

Dem Regierungschef wurde bereits in seinen ersten beiden Amtszeiten vorgeworfen, die italienischen Gesetze nach seinen persönlichen Bedürfnissen zu gestalten. Da Berlusconis Regierung in beiden Kammern die Mehrheit hat, gilt die Verabschiedung des neuen Gesetzes spätestens nach der Sommerpause im September als sicher. (APA)