Moskau - Der bayerische Autobauer BMW will auf dem stark
wachsenden Markt Russland in diesem Jahr 20.000 Wagen verkaufen und
weiter um 20 Prozent zulegen. Das Riesenreich habe für den Konzern
eine besondere Bedeutung, sagte der Leiter der russischen
Vertriebsgesellschaft, Christian Kremer, am Mittwoch in Moskau. Im
hartumkämpften Premiumsegment halte der Autobauer gegenwärtig wieder
die Marktführerschaft. Im vorigen Jahr hatten Mercedes und Audi die
Marke nach fünf Jahren von der Spitzenposition verdrängt. Das
Händlernetz in Russland werde bis Ende des Jahres auf 63 Filialen in
47 Städten wachsen, sagte Kremer.
Russland ist für BMW nach China und Indien der drittstärkste
Wachstumsmarkt. 2007 seien im größten Land der Erde 14.500 Autos des
bayerischen Herstellers verkauft worden - von 120.000 Fahrzeugen der
oberen Preisklasse und 2,5 Millionen Autos insgesamt. Nach Angaben
des Münchner Konzerns liegt der Anteil von Premium-Fahrzeugen wie BMW
am Gesamtverkauf im internationalen Durchschnitt bei rund neun
Prozent. Angesichts eines Wertes von 4,7 Prozent in Russland sehe das
Unternehmen weiteres Potenzial.
In Russland werden die meisten Fahrzeuge bisher importiert,
allerdings errichten immer mehr Autobauer eigene Produktionsstätten.
Ein weiteres Engagement von BMW sei abhängig von dem nicht absehbaren
Beitritt des Landes in die Welthandelsorganisation WTO, sagte Kremer.
Bisher kooperiert das Unternehmen mit dem lokalen Montagepartner
Avtotor in Kaliningrad.
In der Luxusklasse verkaufe die Gruppe jährlich etwa 30
Rolls-Royce, allerdings kämen viele in der Statistik nicht erfasste
Modelle über das Ausland nach Russland. BMW hatte am Dienstagabend
erstmals die Weltpremiere eines neuen Modells in Russland gefeiert -
der neue 7er wurde auf dem Roten Platz mit einer Show präsentiert. (APA/dpa)