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Apples Konzept, Drittentwickler Applikationen für iPhone und iPod Touch entwickeln zu lassen und diese über einen mobil zugänglichen Online-Shop anzubieten, scheint voll aufzugehen. Ursprünglich hatte Chef Steve Jobs mit rund 200 Applikationen zum Start des App Store gerechnet. Nun sollen es mehr als 500 sein, wie er gegenüber USA Today verraten hat.

Facebook, MySpace und Co dabei

Der Start des App Stores sei der größte Launch in seiner Karriere, so Jobs. Unter den Anbietern von Applikationen wie Games und andere Software finden sich Branchen-Schwergewichte Facebook, MySpace, AOL, eBay, Sega und die Bank of America. Mit dem App Store sollen die Verkäufe des ab Freitag erhältlichen neuen iPhones kräftig angekurbelt werden. App Store kann auch von Nutzern mit einem alten iPhone kostenlos heruntergeladen werden. Besitzer eines iPod Touch bezahlen dafür 9,99 US-Dollar. Erste Eindrücke vom App Store zeigt Gizmodo in einem Online-Video.

Applikationen als Verkaufsargument

Analyst Tim Bajarin von Creative Strategies geht davon aus, dass Kunden das iPhone 3G zunächst wegen der höheren Download-Geschwindigkeit und des niedrigeren Gerätepreises kaufen werden. Später sollen aber die Applikationen die treibende Verkaufskraft werden, wie er gegenüber der Zeitung erklärte. Auch der PC sei erst so richtig populär geworden, als Nutzer die Software für sich entdecktet haben. Die Bandbreite der Applikationen hebe das iPhone deutlich von konkurrierenden Smartphones wie den Treo von Palm oder den Blackberry hervor.

PC-Tools am Handy

Mit dem App Store stünden PC-Applikationen nun auch am Handy zur Verfügung. Die Möglichkeit eine Anwendung direkt am Gerät aufrufen zu können, anstatt erst eine Website anwählen zu müssen, bringe Vorteile wie etwa kürzere Ladezeiten, ist MySpace-CEO Chris DeWolfe überzeugt. Für das Social Network gibt es ebenfalls ein Tool für das Handy, das die Aktivitäten von befreundeten Nutzern konstant aktualisiert. Auch können Fotos, die mit der Handykamera aufgenommen wurde, direkt auf die Seite geladen werden.

"Man vergisst, dass es ein Handy ist"

Neben den Programmen der großen Anbieter gibt es auch Software von kleinen Unternehmen. Xavier Carillo Costa, CEO der spanischen Spielefirma Digital Legends, habe zwar davor noch nie etwas für Mac entwickelt, wollte aber unbedingt ein Spiel für das iPhone bereit stellen. "Man vergisst, dass es ein Handy ist", so Costa. Sein Action-Spiel namens "Kroll" soll im September für 9,99 US-Dollar verfügbar sein.

Neben kostenpflichtigen Anwendungen gibt es auch Gratis-Software. 25 Prozent aller Programme sollen laut Jobs kostenlos sein. Die meisten kostenpflichtigen Anwendungen sollen 9,99 US-Dollar oder weniger kosten. (red)