Die US-Aufsichtsbehörde für Hypothekenfinanzierer (Ofheo) ist Gerüchten entgegengetreten, wonach die zwei angeschlagenen Institute Freddie Mac und Fannie Mae vor der Pleite stehen sollen. Die beiden Hypothekenverleiher verfügten über ausreichend Kapital, um ihre Aufgaben zu erfüllen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Zuvor hatte der ehemalige Fed-Gouverneur William Poole die halbstaatlichen Firmen in einem Bloomberg-Interview als faktisch insolvent bezeichnet. Zudem hatte eine Sprecherin des US-Präsidialamts erklärt, dass die Regierung zur Rettung der beiden Immobilienfinanzierer bereit stehe und ein Gesetz vorbereite.

Investoren gehen seit langem davon aus, dass die US-Regierung einen Zusammenbruch der beiden Institute nicht zulassen wird. In diesem Fall würde ein echter Kollaps des US-Immobilienmarktes drohen, weil sie den Markt für Hypotheken nach dem Rückzug vieler Banken fast allein am Laufen halten.

Freddie Mac sah sich am Donnerstag genötigt, Gerüchte über eine drohende Zahlungsunfähigkeit zurückzuweisen. Der Konzern versicherte, über ausreichend Kapital zu verfügen und will an seinen Plänen festhalten, dieses zu gegebener Zeit aufzustocken. Auch Fannie Mae teilte mit, genügend Kapital zu haben. Die Aktien der beiden Hypothekenverleiher setzten ihre Talfahrt vor und schlossen am Donnerstag mit deutlichen Verlusten an der New Yorker Börse.