Istanbul - Nach der Entführung deutscher Bergsteiger durch kurdische Rebellen im Osten der Türkei hat sich die Kurdenpartei DTP als Vermittler angeboten. Wenn Deutschland einen entsprechenden Wunsch an die Partei herantrage, sei eine Vermittlertätigkeit möglich, zitierte die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat am Freitag die DTP-Vizevorsitzende Emine Ayna. Bisher gebe es aber keine solche Initiative der deutschen Seite. Von den drei deutschen Bergsteigern, die von der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) entführt worden waren, fehlte am Freitag nach wie vor jede Spur.

Ayna verwies darauf, dass die DTP bereits bei der Gefangennahme von acht türkischen Soldaten durch die PKK im vergangenen Jahr auf Bitten der Familien der Soldaten vermittelt habe. Die Soldaten waren damals im Norden Iraks freigelassen worden. Aynas Partei für eine Demokratische Gesellschaft (DTP), die mit 20 Abgeordneten im türkischen Parlament vertreten ist, wird von den türkischen Behörden als politischer Arm der PKK betrachtet. Gegen die DTP läuft deshalb ein Verbotsverfahren.

In der Gegend um den Berg Ararat lief unterdessen die Suche nach den entführten Deutschen weiter auf Hochtouren. Spezialeinheiten der türkischen Sicherheitskräfte seien an der Suche beteiligt, berichtete die Zeitung "Radikal" am Freitag. Zudem hätten Soldaten an Straßen der Region Kontrollposten eingerichtet. (APA/AFP)