Paris - Die Einladung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zum Mittelmeergipfel am Sonntag und zur Militärparade am 14. Juli, jeweils in Paris, hat in Frankreich Empörung bis in die Reihen der Streitkräfte ausgelöst. Die Kritiker werfen Syrien vor, für den Anschlag auf französische UN-Truppen 1983 in Beirut mit 58 Toten sowie für die Ermordung libanesischer Politiker verantwortlich zu sein. Am Donnerstagabend hatten Veteranen und Reserveoffiziere auf den Champs-Élysées gegen Assads Anwesenheit auf der Ehrentribüne am 14. Juli demonstrieren wollen. Das war ihnen aber untersagt worden.

Das Verbot sei auf Druck von Präsident Nicolas Sarkozy erfolgt, erklärte der Präsident des Veteranenverbandes der französischen UN-Blauhelme FNAME, Laurent Attar-Bayrou. "Wir sind wieder auf dem Demokratieniveau gewisser Staaten angelangt, die bei der Zeremonie am 14. Juli anwesend sein werden."

Chirac sagte ab

Auch in politischen Kreisen stößt Assads Einladung auf Kritik. Altpräsident Jacques Chirac sagte deshalb sein Kommen zur traditionellen Militärparade zum Nationalfeiertag auf den Champs-Élysées ab. Er wirft Syrien vor, hinter der Ermordung des früheren libanesischen Regierungschefs Rafik Hariri zu stehen, mit dem Chirac persönlich befreundet war.

Sarkozy hatte sich sehr um Assads Kommen zum Gründungsgipfel der Mittelmeerunion bemüht und ihn wie alle anderen Gipfelteilnehmer zur Militärparade eingeladen. Assad hat seinen Wunsch erklärt, dass Frankreich und die EU eine größere Rolle im Nahost-Friedensprozess spielen. (APA/dpa)