Die wichtigsten Änderungen, die in Summe die Fachkompetenz und Unabhängigkeit der MAI-Führung untermauern, die Corporate Governance-Standards verbessern und "signifikante finanzielle sowie operative Vorteile mit sich bringen" sollen:
Mit zwei neuen Vorständen will die MAI ihre Kompetenz in den Bereichen Luftfahrt und Flughäfen verstärken: Neu dazu kommen sollen Peter Henkel vom Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport und Dzintars Pomers, ehemaliger Chef des Flughafens Riga.
Die bisherige Platzierungs- und "Market Maker"-Vereinbarung mit der Meinl Bank sollen gekündigt werden.
Die an die Meinl Bank zu zahlende Lizenzgebühr wird künftig an die Marktkapitalisierung gekoppelt und ist nur dann zu entrichten, wenn der durchschnitliche Kurs je MAI-Zertifikat mindestens 10 Euro im Quartal erreicht.
Die Management-Vereinbarung mit MAM wird geändert: Ein Drittel der Gebühr soll künftig auf Basis der durchschnittlichen jährlichen Marktkapitalisierung der Gesellschaft berechnet werden.
Vorstände könnten nach HV gehen
Bei der Hauptversammlung der börsenotierten Meinl Airport International (MAI) am 28. Juli auf Jersey könnte es schon Wechsel im Management geben: "Gewisse Boardmitglieder" würden im Anschluss an die HV einen Rücktritt in Erwägung ziehen, "damit neue Kandidaten für das Board vorgeschlagen werden können". Mit der geplanten Neuzusammensetzung des Boards soll u.a. "die operative Vorgehensweise in Einklang mit den internationalen - für Publikumsgesellschaften marktüblichen - Standards" gebracht werden, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung der MAI von heute, Freitag.
Auch in anderen Punkten geht die Gesellschaft auf Aktionärskritik ein und signalisiert Bereitschaft zur Besserung. Eine geplante Satzungsänderung sieht vor, dass sich ein Drittel der Board-Mitglieder ab 2009 jedes Jahr zur Wiederwahl stellen müsste. Das stelle "einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Rechenschaftspflicht der Direktoren gegenüber den Investoren dar", so MAI.
Aufstockung der Vorstandsmitglieder
Geplant ist die Aufstockung der Vorstandsmitglieder von sechs auf acht Personen. Verhandlungen mit Peter Henkel und Dzintars Pomers befänden sich "in der finalen Phase", beide hätten bereits Zustimmung signalisiert. Zusätzlich sei ein internationaler Headhunter mit der Suche nach weiteren neuen Board-Mitgliedern beauftragt worden. Henkel verfüge über gut 30-jährige internationale Erfahrung in der Planung, Entwicklung und im Management von Flughäfen, seit 2001 leitet er den Bereich Special Projetcs bei Fraport. Pomers leitete den lettischen Flughafen Riga von 1992 bis 2007, davor war er in leitenden Funktionen im lettischen Transportministerium tätig.
MAI verknüpft die Bestellung neuer Board-Mitglieder und geänderter Lizenz- und Managementvereinbarungen mit einer Bedingung: Im Anschluss an die Hauptversammlung und die ao. Hauptversammlung am 28. Juli müssten die bestehenden Boardmitglieder sowie die beiden Kandidaten - Henkel und Pomers - "die Mehrheit des Boards stellen". Diese Vorschläge bedürften zudem teilweise der Zustimmung der Investoren sowie der zuständigen Behörde Jersey Financial Services Commission (JFSC), die dagegen keine Einwände geltend machen dürfe.
Mit den geplanten personellen Veränderungen wolle der MAI-Vorstand "seine Unabhängigkeit demonstrieren" und gehe auf die "Bedenken gewisser Investoren" ein. Mit der Neuzusammensetzung des Boards sollen die Kompetenz und das Know-how der MAI in den Bereichen Aviation und Flughäfen erheblich gestärkt werden. Zudem würde "die operative Vorgehensweise in Einklang mit den internationalen - für Publikumsgesellschaften marktüblichen - Standards" gebracht.