Einen wichtigen Schritt zu einer weiteren Öffnung der eigenen Software setzt das Evolution -Projekt: Wie die EntwicklerInnen im Rahmen der GNOME Users and Developers Conference (GUADEC) in Istanbul verkündeten, nimmt man eine zentrale Änderung an den Lizenzbedingungen der Software vor.

Assignment

Zwar war die GNOME Mail/Kalender-Lösung schon seit Beginn an Open Source, wer an der Entwicklung teilnehmen wollte, musste bislang allerdings ein Copyright Assignment mit Novell unterzeichnen. Diese Hürde hat man nun beseitigt, zusätzlich ändert man die Lizenz für den Code von GPLv2 auf die Kombination LGPLv2 / LGPLv3.

Effekte

Neben dem niedrigschwelligeren Zugang für interessierten EntwicklerInnen hofft man aber auch auf andere positive Effekte. So hofft man darauf einige der Komponenten des Evolution weiter nach unten im Stack verschieben zu können, so Michael Meeks, Desktop Architect von Novell, gegenüber dem WebStandard.

Exchange

Auch ist die Dual-Lizensierung unter der LGPLv3 notwendig um den neuen Exchange-Server-Support über die libmapi zu ermöglichen. Diese setzt schließlich auf der kommenden Version 4 des freien File- und Print-Servers Samba und steht somit unter der GPLv3.

Copyright

Das Copyright Assignment ist eine Altlast aus Frühzeiten des Evolution, damals hatte Ximian diesen Weg gewählt, um auch kommerzielle Versionen der Software verkaufen zu können. Eine Entscheidung, die auch nach der Übernahme von Ximian durch Novell beibehalten wurde, etwa das Meeks nun recht offen als "Anachronismus" bezeichnet, den man nun beseitigt hat. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 11.07.08)